Dienstag, 27. Oktober 2015

Der 6. Hygienetag in Köln

Der 6. Hygienetag in Köln

Am 28.10.2015 findet der 6. Hygienetag in Köln im Konferenzraum RehaNova statt. Von 10.00 – 16.50 Uhr können sich Interessierte und Branchenkenner rund um das Kernthema „Was fliegt durch die Luft? Prävention von Tröpfchen- und luftgetragenen Infektionen“ informieren.
Die Veranstaltung richtet sich an infektiologisch und hygienisch interessierte Ärzte, hygienebeauftragte Ärzte, Hygienefachkräfte, hygieneinteressiertes und -verantwortendes Pflegepersonal und Mitarbeiter von Gesundheitsämtern.

Weitere Informationen sind zu finden unter: http://tinyurl.com/pu46z6g

Montag, 5. Oktober 2015

PFLEGE PLUS – Die Fachmesse für den Pflegemarkt

PFLEGE PLUS – Die Fachmesse für den Pflegemarkt

Unter neuem Namen findet die, ehemalige PFLEGE & REHA, jetzt PFLEGE PLUS, von 26. – 28 April 2016 in Stuttgart statt.

Auf der etablierten Fachmesse rund um die Pflegebranche werden neue innovative Produkte und Dienstleistungen präsentiert. Für einen fachlichen Austausch sorgt der begleitende Kongress mit zahlreichen Vorträgen und Workshops zu aktuellen Themen.
Angebotsschwerpunkte werden sein:


  • Stationäre und ambulante Pflege
  • Rehabilitation und Therapie
  • Bauen, Einrichten und Wohnen
  • Management, Organisation und Bildung
  • Hauswirtschaft


Anmeldung (bis 31.10.2015 vom Frühbucherbonus profitieren), weiterführende Informationen unter:
www.pflegeplus-messe.de/anmeldung und http://www.messe-stuttgart.de/pflege/


Donnerstag, 24. September 2015

Bakterienfreies Wasser in Dentaleinheiten

Bakterienfreies Wasser in Dentaleinheiten
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Um Infektionen mit Wasser-assoziierten Bakterien wie Pseudomonaden und Legionellen durch zahnärztliche Behandlungseinheiten zu vermeiden, können spezielle Hohlfaser-Membranfilter Abhilfe schaffen.

Infektionsgefahr trotz hoher Trinkwasserverordnungen?

Bei ungünstigen Bedingungen, wie auch längeren Stagnationszeiten des fließenden Wassers, können sich im hausinternen Leitungssystem Keime, bzw. Biofilme festsetzen. In dieser Schleimschicht können sich auch pathogene Keime (bspw. Pseudomonas aeruginosa und Legionellen) vermehren und aus der Hausinstallation in die dentalen Einheiten gelangen. Biofilme sind sehr widerstandsfähig gegenüber äußeren Einflüssen, so auch gegenüber einigen Desinfektionsarten. Somit sollte im vornherein vermieden werden, dass sich ein Biofilm überhaupt in der Leitung festsetzen kann.

Hohlfaser-Membranfilter bieten zuverlässigen Schutz

Hohlfaser-Membranfilter mit einer Porengröße von 2µm können Keime mit einer Zuverlässigkeit von 99,9999% aus dem Wasser filtern. In Tests (mit Testkeim Brevundimonas diminuta) erreichte die Filtration eine Keim-Reduktion von 7-Log-Stufen und entspricht somit einer Sterilfiltration. Laut der kürzlich herausgegebenen AWMF-Leitlinie „Hygienische Anforderungen an das Wasser in zahnärztlichen Behandlungseinheiten“ können Bakterienfilter zur Reduktion von Bakterien  aus dem Hauswassernetz beitragen.
Installiert werden diese Filter zwischen Hauswasseranschluss und Behandlungseinheit. Die Standzeit der Filter beträgt etwa sechs Monate.

Dienstag, 22. September 2015

MEDCARE 2015 im Congress Center Leipzig

MEDCARE 2015 im Congress Center Leipzig

Am 30. September und 01. Oktober wird der MEDCARE Kongress mit Fachausstellung für klinische und außerklinische Patienten im Congress Center Leipzig stattfinden.
Ein Auszug der Schwerpunktthemen für 2015:

  • Ernährungstherapie
  • Intensivpflege
  • Palliativversorgung
  • Stomaversorgung
  • Wundbehandlung

Außerdem werden Themen wie Patientensicherheit und Hygiene, Patientenüberleitung und Pflegetelematik diskutiert.
Weitere Informationen rund um die MEDCARE 2015 sind zu finden unter: www.medcare-leipzig.de

Donnerstag, 17. September 2015

Deutscher Pflegetag 2016 in Berlin!

Deutscher Pflegetag 2016 in Berlin!

Von 10 – 12. März findet wieder der Deutsche Pflegetag in Berlin am Flughafen Berlin-Tempelhof statt. Schon im Vorjahr haben 80 Aussteller, 175 Referenten und Moderatoren, sowie 4500 Besucher für einen erfolgreichen Deutschen Pflegetag 2015 gesorgt.

Pflege stärken mit starken Partnern!


Veranstalter des Deutschen Pflegetags ist der Deutsche Pflegerat e.V. (DPR). Der DPR ist der Dachverband der bedeutendsten Berufsverbände des deutschen Pflegewesens. Mit dem AOK Bundesverband, dem Deutschen Städte- und Gemeindeverbund und dem GKV Spitzenverband, sowie weiteren Partnern, bildet der Deutsche Pflegerat einen starken Zusammenschluss, um gemeinsam der Zukunft der Pflegeberufe einen guten Weg zu ebnen.

Weitere Informationen unter www.deutscher-pflegetag.de

Freitag, 11. September 2015

Keimbelastung mit Hilfe von Kupferbauteilen verringern

Keimbelastung mit Hilfe von Kupferbauteilen verringern
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Durch die hohe Anzahl der nosokomialen Infektionen, also der krankenhausbürtigen Infektionen, wird fieberhaft nach neuen, innovativen Ansätzen geforscht, um die Keimbelastung und Infektionsraten zu reduzieren.

Kupferlegierungen zur Reduktion von Krankenhausinfektionen


Ein vielversprechender Ansatz ist der Einbau von Kupferbauteilen an berührungsintensiven und -frequentierten Flächen, wie Türgriffen, Bettgestellen und Infusionsständern. Das Kupfer eine antimikrobielle Wirkung zeigt, ist nicht neu. Kupferionen binden sich an Proteine und peroxidieren Zellmembranen. Durch die Entstehung von freien Radikalen wird zusätzlich die DNS geschädigt. Ab einem Kupfergehalt von 60% inaktiviert eine Kupferlegierung auch Noroviren. Für den Menschen sind solche Konzentrationen, eingesetzt bspw. in Krankenhäusern als Türgriffe, nicht toxisch und liegen unter dem Schwellenwert von 1-3 Milligramm Cu pro Tag.
In Feldversuchen wurden kupferhaltige Türgriffe etc im Asklepios Klinikum Hamburg-Harburg erfolgreich eingesetzt, sodass die Entscheidung, Räumlichkeiten dauerhaft mit Kupferbauteilen auszustatten, nicht schwer fiel.

Standardhygienemaßnahmen nicht vernachlässigen!


Auch wenn eine Ausstattung mit kupferhaltigen Bauteilen zu einer Keimreduktion von 83% führen kann (nach einer klinischen Studie drei amerikanischer Krankenhäuser, der Medical University of South Carolina, dem Memorial Sloan-Kettering Cancer Center in New York und dem Ralph H. Johnson Veterans Affairs Medical Center in Charleston), dürfen die Standardhygienemaßnahmen, wie bspw. die Desinfektion, nicht vernachlässigt oder gar ganz ausgesetzt werden. Diese Maßnahme muss unbedingt als ergänzendes Hilfsmittel im Kampf gegen Krankenhausinfektionen angesehen werden.

Freitag, 14. August 2015

MEDIZIN Fachmesse + Kongress 2016

MEDIZIN Fachmesse + Kongress 2016

Im Zeitraum von 29.01 - 31.01.2016 findet die MEDIZIN in Stuttgart statt: Fachmesse + Kongress für niedergelassene Ärzte. Ärzte, Medizinische Fachangestellte oder auch Medizinstudenten sind herzlich eingeladen, an der wichtigsten Veranstaltung in der Medizin und Gesundheitsbranche in Süddeutschland teilzunehmen.
Schwerpunkte:
  • Arzneimittel
  • Notfallmedizin
  • Medizintechnik/ Elektromedizin
  • Labortechnik
  • EDV/ Praxisorganisation
  • Diagnostik
  • Praxis- und Laboreinrichtungen
  • Dienstleistungen/ Information/ Literatur
  • Bedarfshandel/ Bekleidung/ Hilfsmittel
  • Gesundheitsprodukte
  • Physiotherapie/ Orthopädietechnik
  • Verbände/ Vereinigungen/ Selbsthilfegruppen


Weiterführende Informationen, sowie Möglichkeiten zur Anmeldung, zu finden unter:
www.medizin-stuttgart.de

Dienstag, 11. August 2015

Händedesinfektion alleine reicht nicht aus

Händedesinfektion alleine reicht nicht aus

"Wenn alle Mitarbeiter korrekt die Händedesinfektionen durchführen, brauchen wir keine weiteren hygienischen Maßnahmen"

Händehygiene ist das A und O! - Das ist so auch richtig, aber die Compliance der Händedesinfektion auf Intensivstationen und Normal-Stationen in Krankenhäusern liegt laut Gesamtauswertung der Aktion "Saubere Hände" bei 74%. Das ist zwar eine Steigerung von 10 Prozent, seitdem die Aktion 2005 ins Leben gerufen wurde, aber eine Compliance von 100 % wird wohl nicht erreicht werden können. Auch nach den Daten des Hand-KISS Moduls (Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System), bei dem der Verbrauch von Handdesinfektionsmitteln ausgewertet wird, liegt die Compliance von Intensivstationen bei 50 bis 60 Prozent.

Daher ist es unabdingbar weitere Maßnahmen zur richtigen und lückenlosen Hygiene zu unternehmen. Nicht nur eine regelmäßige Händedesinfektion, sondern auch das Tragen der persönlichen Schutzausrüstung, primär der Hanschuhe, sowie die routinemäßige Flächendesinfektion, sind alles wichtige Bausteine beim Thema Hygiene.

Freitag, 26. Juni 2015

Komplizierte Ausbreitung von HIV-Resistenzen

Komplizierte Ausbreitung von HIV-Resistenzen
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Das sich resistente Aidsviren rasant ausbreiten können, zeigt eine Untersuchung der schweizerischen HIV-Kohortenstudie (www.shcs.ch).

Nicht nur Antibiotikaresistenzen stellen ein Problem dar

Nicht nur Antibiotikaresistenzen von bakteriellen Erregern stellen die moderne Medizin vor große Herausforderungen, sondern auch andere Keime können sich durch Mutationen weiterentwickeln und Resistenzen gegenüber Medikamenten bilden - Somit auch HIV-Viren. Beispielsweise durch Fehler in der Therapie, wenn sich eine nicht ausreichende Menge von Wirkstoffen eines HIV-Medikaments im Körper befindet, können sich Resistenzen bilden. Eine Studie im Rahmen der gesamt schweizerischen HIV-Kohorte zeigt eine Ausbreitung von Resistenzen exemplarisch auf, wenn nicht immer wieder neue Medikamente auf den Markt kommen.

Wie können sich Resistenzen ausbreiten?

Weltweit sind über 100 wichtige verschiedene HIV-Mutationen bekannt, die zu Resistenzen führen können. Daher sind auch die Übertragungswege von resistenten Virentypen nicht immer gleich. Eine oft auftretende Mutation ist M184V, welche vorherrschend bei HIV-Patienten auftritt, die medikamentös behandelt werden.  Andere häufig auftretende Mutationen werden z.B. nur bei unbehandelten Patienten gefunden, welche diese weiter verbreiten können. M184V-Mutationen vermehren sich zumeist nur in behandelten Personen, weil sich die Mutation bei unbehandelten wieder zurückbildet, da die Mutation auch die Virus-Vermehrung hemmt.

Mittwoch, 24. Juni 2015

Prävalenzstudie zu 4MRGN auf deutschen Intensivstationen

Prävalenzstudie zu 4MRGN auf deutschen Intensivstationen
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Mithilfe des überarbeiteten Surveillance-Moduls des Krankenhaus-Infektions-Surveillance-Systems (KISS) können Aussagen zur Häufigkeit von Patienten mit multiresistenten gramnegativen Bakterien (MRGN) und Clostridium difficile-assoziierter Diarrhö (CDAD) zusätzlich zu Methicillin resistentem Staphylococcus aureus (MRSA) und Vancomycin resistenten Enterokokken (VRE) innerhalb deutschen Intensivstationen gemacht werden.

Das KISS-Netzwerk besteht seit 1997, mittlerweile aus 1403 teilnehmenden deutschen Krankenhäusern. Das System wird auf freiwilliger Basis genutzt und dient der Surveillance nosokomialer Infektionen. Das Modul ITS-KISS dient der Surveillance von Patienten mit nosokomialen Infektionen auf Intensivstationen. Die wichtigsten Basisdaten wie Patientenzahl und Anzahl der neu aufgenommenen Patienten werden von den teilnehmenden Intensivstationen (ITS) immer täglich zur gleichen Zeit ermittelt. Für die Dauer ihres stationären Aufenthaltes werden alle Patienten auf Kolonisationen und Infektionen mit MRGN, MRSA und VRE beobachtet. Dokumentiert werden 4MRGN, 3MRGN sowie nicht differenzierte 3MRGN oder 4MRGN. Bei Nachweis werden MRE/CDAD-Fälle in "auf Station mitgebracht" und "auf Station erworben" unterschieden. Das heißt, dass ein MRE/CDAD-Fall ab dem 4. Aufenthaltstag als "auf Station erworben" deklariert wird, wenn sich vorher keine Symptomatik gezeigt hat.

Ergebnisse der Prävalenzstudie

Insgesamt wurden 528.636 Patiententage mit 19.619 MRE/CDAD Fällen im Zeitraum vom 01.01.2013 bis 30.10.2014 in die Surveillance eingeschlossen. 415 Intensivstationen aus 305 Krankenhäusern nehmen daran teil.

405 Intensivstationen lieferten Daten für MRGN, insgesamt wurden 7814 MRGN Fälle identifiziert, davon waren 6461 3MRGN und 1353 4MRGN. Für MRSA und VRE lieferten jeweils 410 und 392 Intensivstationen Daten. Es wurden 7576 MRSA-Fälle und 2034 VRE-Fälle identifiziert. CDAD-Fälle wurden von 334 ITS berichtet, es wurden 1560 Fälle identifiziert.  Aus den Daten kann man gut entnehmen, dass MRGN Infektionen auf deutschen Intensivstationen mehr als doppelt so häufig vorkommen, als MRSA-Infektionen.

Surveillance-Systeme wie KISS sind notwendig, um Erkenntnisse über das Ausmaß von antimikrobiellen Resistenzen zu gewinnen und eigene Daten mit anderen nationalen Daten vergleichen zu können. Aber vor allen Dingen können Prozesse der Hygiene oder der Krankenhausleitung daran optimiert und Präventivmaßnahmen besser gesteuert werden um die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen eingrenzen zu können.

Donnerstag, 18. Juni 2015

Hygiene ist Chefsache

Hygiene ist Chefsache
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Nach der Novellierung des Infektionsschutzgesetz (IfSG) 2011, sind Krankenhäuser dazu verpflichtet, nach den gestellten Vorgaben Hygienefachpersonal einzustellen und für den Infektionsschutz relevante Patientendaten weiterzugeben.

Erhöhte Anforderungen an Struktur- und Prozessqualität

Bis zum Ablauf der Übergangsfrist Ende 2016 muss ausreichend Hygienepersonal mit den kapazitiven Vorgaben in jedem Krankenhaus eingestellt sein. Der Richtwert, abhängig vom Risikoprofil, liegt bei einem hauptamtlichen Krankenhaushygieniker ab etwa 400 Betten. Der Einsatz von Hygienefachkräften richtet sich nach dem einrichtungsbezogenen Infektionsrisiko. Die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) empfiehlt eine Aufteilung von einer Hygienefachkraft pro 100 Betten bei hohem, 200 Betten bei mittlerem und 500 Betten bei niedrigem Infektionsrisiko. Ebenfalls soll jedes Krankenhaus einen Hygienebeauftragten Arzt einsetzen, welcher eine abgeschlossene Weiterbildung nachweisen muss. Hygienebeautragte Pflegekräfte werden zwar nur empfohlen, sind aber als sinnvoll zu beachten. Eine Hygienekommission soll berufen werden, bestehend aus der ärztlichen Leitung, der leitenden Pflegekraft, der Leitung des Wirtschafts- und Verwaltungsdienstes, der Hygienefachkräfte, des Hygienehygienikers und des Hygienbeauftragten. Unterstützt wird die Hyginekommission dabei von mikrobiologischen und infektiologischen Experten, der Apotheke und der Haustechnik.

Es müssen alle erforderlichen Maßnahmen getroffen werden, um nosokomiale Infektionen zu verhindern und einzugrenzen. In Hygieneplänen werden die innerbetrieblichen Verfahrensweisen dazu festgehalten. Somit sind Krankenhäuser auch zur Surveillance von nosokomialen Infektionen verpflichtet. Das KISS (Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System) Projekt ist dazu eine gute Grundlage.

Eine weitere neue Verpflichtung der Krankenhäuser stellt die Weitergabe von Patientendaten dar. Dabei müssen relevante Informationen des Patienten bei dessen Verlegung, Überweisung oder Entlassung in einem Überleitungsbogen an die weiter behandelnde Stelle ausgegeben werden. Der Patient muss im Vorfeld darüber informiert werden.

Mittwoch, 17. Juni 2015

Noch dieses Jahr kommt die EN 16615 zum 4-Felder-Test

Noch dieses Jahr kommt die EN 16615 zum 4-Felder-Test
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Nicht nur die Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln gegen die einzelnen Erreger müssen überprüft werden, sondern auch die Wirksamkeit von Reinigungsverfahren wie die Oberflächendesinfektion anhand von Tüchern und Mopps. Dieses Jahr wird die endgültige Fassung der EN 16615 veröffentlicht, der sogenannte 4-Felder-Test. Damit soll nun auch das Verfahren zur Desinfektion in einem standardisierten Verfahrenstest auf Wirksamkeit überprüft werden.

Nach einer Studie aus dem Jahr 2006 können Desinfektionsmittel, wie quaternäre Ammoniumverbindungen (QAV) bis zu 60 Prozent in Tüchern gebunden werden. Von daher stellt sich die Frage nach der Wirksamkeit von Wisch-Desinfektionen oder gebrauchsfertigen Desinfektionstüchern, denn wenn das Mittel im Tuch und dem Wischmopp verbleiben kann, kann das Desinfektionsmittel nicht auf der Oberfläche wirken.

Wie sieht der 4-Felder-Test aus?

Die gesamte Testfläche hat ein Ausmaß von 50 x 20 cm, darin befinden sich 4 gleichgroße Flächen zu je 5 x 5 cm. Der Weg des Wischtuchs ist standardisiert und führt einmal über alle Testflächen herüber und wieder zurück. Somit kann anschließend die Desinfektionsleistung sowie eine eventuelle Keimverschleppung überprüft werden.

Freitag, 12. Juni 2015

Mit Riboflavin die Reinigbarkeit testen

Mit Riboflavin die Reinigbarkeit testen
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Riboflavin ist ein wasserlösliches Vitamin aus dem B-Komplex. Für den menschlichen Körper spielt es eine wichtige Rolle für den Stoffwechsel und dank seiner stark grün-gelb fluoreszierenden Eigenschaft findet es auch in hygienischen Produktionsanlagen hilfreiche Anwendung.

Ziele der Fluoreszenztests

Komponenten von Produktionsanlagen müssen peinlichst genau gereinigt werden. Fluoreszenztests mit Riboflavin dienen als Reinigbarkeitstests und zeigen Schwachstellen in der Durchströmung von Leitungs- und Ventilbereichen auf, und optimieren die Reinigungsprozesse. Dadurch können Betriebskosten durch eine verkürzte Reinigungsdauer gesenkt und die Anlageneffizienz erhöht werden.

Funktionsweise

Es muss zunächst eine Testlösung angesetzt werden. Diese besteht mindestens aus Riboflavin und seinem Lösungs- und Trägermittel Wasser (vorzugsweise entmineralisiertes Wasser). Das zu prüfende Bauteil muss vollständig benetzt werden. Die Testprozedur erfolgt mit Reinigungswasser, indem der Prüfling vollständig damit durchflutet wird, abhängig von bspw. Volumenstrom, Druck und der Dauer. Anschließend kommt eine UV-Lampe zum Einsatz und es wird auf Sichtbarkeit von fluoreszierenden Stellen geprüft. Somit wird in der Testauswertung festgestellt, wo sich Probleme in der Reinigungsprozedur oder dem entsprechenden Bauteil befinden können.

Donnerstag, 11. Juni 2015

Ebola - Reinraumtechnik im Fokus

Ebola - Reinraumtechnik im Fokus
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Am 23. März 2014 verkündete die WHO (Weltgesundheitsorganisation) einen Ausbruch von Ebola in Guinea. Im Dezember 2013 hatte im Südosten von Guinea ein zweijähriger Junge Fleisch von einem infizierten Flughund gegessen und starb. Familienangehörige, sowie Nachbarn wurden daraufhin krank und schon bald breitete sich das Ebola-Virus zwischen den Grenzregionen von Guinea, Sierra Leone und Liberia aus. Im Verlauf des Jahres 2014 infizierten sich rund 20.200 Menschen mit dem Virus, rund 7.900 starben.

In Laboren und Isolierstationen steckt viel Reinraumtechnologie

Die Welt reagierte viel zu spät, als in Westafrika das Ebola-Virus ausbrach. Deutschland sendete erst im Dezember 2014 ein Ebola-Labor nach Mali. Dieses Labor diente aber lediglich der Diagnose, nicht der Behandlung. Ausgestattet mit einer hermetisch abgeschlossenen Handschuhbox um Blutproben von infizierten Personen zu untersuchen um sicher zwischen Ebola, Lassa und Malaria zu unterscheiden.

Deutschland hat das Wissen und die Technologien um in kürzester Zeit mehrere Isolierstationen mit Hunderten Betten aufzubauen. Zusätzlich können Firmen mobile wie auch stationäre Isoliereinheiten als temporäre Notfallsysteme herstellen und liefern. "Nach" Ebola könnte man die Isolierstationen desinfizieren und als normale Krankenhäuser, Schutzumgebungen oder medizinische Fürsorgebereiche einsetzen.

In abgeschlossenen Reinräumen lassen sich Umweltbedingungen wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Druck sowie Verunreinigen genau kontrollieren. Reinraumtechnologien wie Schleusen, Wand-, Tür- und Deckensysteme, Lüftungsregelungen, Hepa-Filter, Autoklavierung, thermische und chemische Abwasserbeseitigung oder auch Chemieduschen, lassen sich zur Herstellung von medizinischen Produkten, sowie zur Bekämpfung von schnell übertragbaren Infektionskrankheiten wie Ebola, Sars, Aids, Vogelgrippe, Lassa, oder Tuberkulose einsetzen.

Hochsicherheitslabore und Isolierstationen in Deutschland

Hochsicherheitslabore, oder BSL-3 und BSL-4 Labore (Biological Safety Level), stellen die höchste Sicherheitsstufe bei der Diagnostik und Erforschung von Krankheitserregern dar. In Deutschland stehen vier BSL-4 Labore zur Verfügung, in Marburg am Institut für Virologie der Philipps-Universität, am Friedrich-Loeffler-Institut auf der Ostsee- Insel Reims, in Hamburg, am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin und seit Februar 2015 auch am Robert-Koch-Institut in Berlin. Die Bauzeit für solche Einrichtungen beträgt drei bis vier Jahre.

Sieben Sonderisolierstation gibt es in Deutschland. Diese befinden sich in Berlin, Leipzig, Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart, München und Frankfurt am Main. Obwohl mit einem Ebola-Ausbruch in Deutschland nicht zu rechnen ist, würde Deutschland bei etwa 30 infizierten Patienten mit den vorhandenen Einrichtungen an seine Grenzen stoßen.

Montag, 8. Juni 2015

Mit dem 10-Punkte-Plan gegen resistente Erreger

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Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hat einen 10-Punkte-Plan zur Bekämpfung resistenter Erreger vorgelegt.
  1. Ausbreitung multiresistenter Erreger verhindern
    Die Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene (KRINKO) zum Umgang mit multiresistenter Erregern müssen noch konsequenter befolgt werden. Die Vorgaben der Bundesländer haben dabei eine entscheidende Rolle. Den Bundesländern wird dabei vorgeschlagen, dass das Robert-Koch-Institut (RKI) die regionalen Netzwerke aus Gesundheitsämtern, Ärzten und Krankenhäusern zur Bekämpfung der Antibiotika-Resistenzen unterstützen soll. Eine Pflicht zum ambulanten Screening vor Krankenhausaufenthalten soll untersucht und geprüft werden. 
  2. Hygienestandards in allen Einrichtungen weiter ausbauen
    Der Ausbau von Weiterbildungsmaßnahmen für Hygienefachkräfte o. ä., wird mit einem Hygiene-Förderprogramm in Höhe von 365 Mio Euro unterstützt. Mit den Bundesländern soll kommuniziert werden, mithilfe welcher Maßnahmen die Krankenhäuser den Ausbau des Hygienepersonals sicherstellen. 
  3. Bessere Informationen zur Hygienequalität in Krankenhäusern
    Um für Transparenz zu sorgen, sollen Krankenhäuser verpflichtet werden, ihre Qualitätsberichte durch einen Zusatzteil zu ergänzen, welcher in einer für Patienten verständlichen Form, Informationen über die Hygienestandards im Krankenhaus liefert.
  4. Meldepflichten zur Früherkennung resistenter Erreger verschärfen
    Gefährliche resistente Erreger wie 4MRGN und Clostridium difficile sollen künftig bereits beim ersten Nachweis gemeldet werden.
  5. Verpflichtende Fortbildung des medizinischen Personals
    Fortbildungen sollen helfen, einem unsachgemäßen Umgang mit Antibiotika entgegen zu steuern.
  6. Versorgungsforschung zur Vermeidung nosokomialer Infektionen verbessern
    Über einen Zeitraum von drei Jahren sollen Forschungsvorhaben im Bereich nosokomiale Infektionen und Antibiotika-Resistenzen verstärkt gefördert werden. Dazu wird eine "Task Force Antibiotikaforschung" bei den Bundesministerien für Bildung und Forschung sowie für Gesundheit eingerichtet.
  7. "One-Health"-Gedanken stärken: Aktualisierung der Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie
    Das "One-Health"-Konzept verbindet die Aspekte der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt. Um den "One-Health"-Gedanken weiter zu stärken, soll die Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) der Bundesministerien für Gesundheit, Ernährung und Landwirtschaft sowie Bildung und Forschung bis 2015 aktualisiert werden. Somit soll der Antibiotika Verbrauch im human-medizinischen Bereich, sowie in der Tiermedizin und der Landwirtschaft, stärker überwacht werden.
  8. Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika ermöglichen (Pharmadialog)
    Durch die steigenden Resistenzen steigt der Bedarf an neuen Antibiotika-Wirkstoffen. Daher kommt der Wissenschaft und der pharmazeutischen Industrie eine große Verantwortung zu, an neuen Wirkstoffen und alternativen Behandlungsmethoden zu forschen. Dementsprechend will die Bundesregierung im Dialog mit Wissenschaft und pharmazeutischen Industrie stehen und Lösungen erarbeiten.
  9. Deutsche globale Gesundheitspolitik zur Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen nutzen
    In den nächsten fünf Jahren soll Deutschland Partnerländer dabei unterstützen, nationale Strategien zur Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen zu entwickeln und umzusetzen.
  10. Antibiotika-Resistenzen durch Kooperation der G7-Staaten bekämpfen
    Gemeinsam mit den G7- Staaten sollen konkrete Maßnahmen beschlossen werden, um die Bekämpfung resistenter Keime voran zu treiben.

Ausführlich zu lesen unter www.bmg.bund.de

Freitag, 29. Mai 2015

Multiresistente Keime auf Agenda des G7-Gipfels

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat das Thema um die multiresistenten Keime auf die Agenda des G7-Gipfels im Juni gesetzt.


Multiresistente Keime auf Agenda des G7-Gipfels
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Das RKI (Robert-Koch-Institut) gibt die Anzahl der Todesfälle in Deutschland durch nosokomiale Infektionen mit 10.000 bis 15.000 Menschen pro Jahr an, die Dunkelziffer könnte höher sein, da hier nur die postoperativen Wundinfektionen bis zur Entlassung erfasst werden.

Nosokomiale Infektionen durch multiresistente Keime wie MRSA (Methicillin resistenter Staphylococcus aureus) oder VRE (Vancomycinresistente Enterokokken) bei immungeschwächten Patienten können schnell zum Problem werden.  Vor Operationen wird den meisten Patienten vorsorglich Antibiotika verabreicht, was andere Erreger zwar abtötet, aber den resistenten Keimen damit mehr Platz zum Ausbreiten gibt. Überleben können sie auf Oberflächen, Kleidung oder der Haut recht gut und wenn sie in Wunden von geschwächten Personen gelangen, führen die Keime zu einer Lungenentzündung oder Sepsis.

Was wird in Deutschland bisher gegen Krankenhauskeime unternommen?

Neben Surveillance Programmen (KISS) sowie regelmäßigen Desinfektionsmaßnahmen oder Händedesinfektionen ist die Aufklärung über die gefährlichen Keime überaus wichtig. Viele kurzzeitige Patienten, Besucher oder auch das Personal sind Träger von MRSA und ohne das Wissen über eine erfolgreiche Vermeidung einer Verbreitung der Keime, werden Besucher eine Händedesinfektion nicht durchführen, oder das Personal sie auch mal aus Zeitmangel "vergessen".

Das RKI gibt Empfehlungen für den Umgang mit multiresistenten Keimen aus und es werden verschiedene Projekte zur richtigen Händedesinfektion (Aktion: "Saubere Hände") in medizinischen Einrichtungen durchgeführt. Zusätzlich soll nach dem Infektionsschutzgesetz der Verbrauch von Antibiotika fortlaufend aufgezeichnet werden.

Pläne der Koalition

Die Union und Sozialdemokraten unterscheiden sich darin, wie sie den Kampf gegen die Krankenhauskeime angehen sollen. Die CDU plant zunächst die Meldepflicht für resistente Erreger zu erweitern und die SPD steht für ein Screening vor jedem Krankenhausaufenthalt ein. Im Vergleich mit Europa liegt Deutschland im Mittelfeld der jährlichen MRSA-Infektionen. Die Niederlande beispielsweise, sind Spitzenreiter mit einer Infektionsrate von weniger als 5 Prozent. Der Antibiotika-Verbrauch in Krankenhäusern und Mastbetrieben ist dort zwar um einiges höher, aber es werden regelmäßige Screenings von Risikogruppen durchgeführt und anschließend werden betroffene Patienten sofort isoliert.

Mittwoch, 27. Mai 2015

Hygiene in der Pferdeklinik

Hygiene in der Pferdeklinik
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Nosokomiale Infektionen werden neben humanmedizinischen Einrichtungen, auch in Pferdekliniken ein ernst zunehmendes Problem. Belegte Fälle von nosokomialen Ausbrüchen bei hospitalisierten Pferden legen nahe, dass sich die Anforderungen an ein effektives Hygienemanagement in Pferdekliniken erhöhen müssen.

Herausforderung Hygienemanagement

Die Anforderungen in Kliniken für Pferde sind komplizierter als in der Kleintiermedizin. Bei der Konzeption von Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen müssen viele Dinge beachtet werden; Als Beispiele sind Rutschfestigkeit sowie Haltbarkeit von Wänden und Böden, notwendige Einstreu der Boxen, Staubbelastungen durch Futtermittel und die Mengen an Mist zu nennen. Um den Pferden ein gutes Stallklima zu gewährleisten, empfiehlt sich eine offene Bauweise, welche wiederum nistende Vögel anlockt. Auf diese Weise können resistente Bakterien den Weg in die Ställe finden.

Die größte Infektionsquelle stellt aber der Mensch dar. Das tiermedizinische Klinikpersonal  kann durch eine Kolonisierung von MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) zur größten Gefahrenquelle werden. Dekolonisierungsmaßnahmen der Mitarbeiter sind leider nicht in jedem Fall erfolgreich und es empfiehlt sich eine Isolierung von MRSA-infizierten Pferden. Jedoch sind solche Maßnahmen mit hohen Kosten verbunden und psychologische Folgen sind für das Herdentier Pferd nicht auszuschließen.

Welche Hygienemaßnahmen führen zum Erfolg?

An der Universitätspferdeklinik in Bern haben in Verbindung mit einer Studie, u. a. folgende Hygienemaßnahmen zu einer Reduktion der MRSA-Nachweise in Wundinfektionen geführt:

  • Konsequente Händehygiene der Mitarbeiter,
  • Verwendung von Einmalhandschuhen
  • Dekolonisierung von nasal besiedeltem Personal
  • Isolierung von infizierten Pferden

Ein entsprechendes Hygienekonzept muss dennoch individuell an jeden Betrieb angepasst werden und sollte in Verbindung mit wiederkehrenden Schulungen und einem Hygienebeauftragten erstellt werden.

Mittwoch, 20. Mai 2015

Tuberkulose - Auch in Deutschland von Bedeutung

Tuberkulose - Auch in Deutschland von Bedeutung
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Jede Tuberkulose-Erkrankung erfordert eine langwierige Therapie und einen hohen medizinischen Betreuungsaufwand. Nach einem steten Rückgang der Fallzahlen bis 2008, hat die Zahl der Erkrankungen mittlerweile ein Plateau erreicht. Bei Kindern haben sich die Fallzahlen sogar erhöht. Im Jahr 2009 erkrankten 142 Kinder und Jugendliche, im Jahr 2010 wurden 160 Fälle registriert und 2011 179 Fälle. Die Erkrankung von Kindern geht auf eine kürzlich erfolgte Ansteckung zurück und kann somit als Indikator für das aktuelle Infektionsgeschehen gesehen werden.

Der Anteil multiresistenter Tuberkulosen liegt bei rund 2% und sind, mit leichten Schwankungen, weitestgehend stabil. Dennoch sind neue Ansätze in Diagnostik und Therapie erforderlich, da der Behandlungsaufwand langwierig ist und zusätzlich mit hohem Kostenaufwand verbunden.

Die Anzahl der Erkrankungen pro 100.000 unterliegen regionalen Differenzen. So ist beispielsweise die Zahl der Inzidenz in Berlin bei 9,3 (2011), wobei der bundesweite Durchschnitt bei 5,3 liegt.

Jahr
Anzahl
Inzidenz
2008
4.543
5,5
2009
4.445
5,4
2010
4.390
5,4
2011
4.307
5,3
2012
4.217
5,2
2013
4.318
5,3


Quelle: www.rki.de/tuberkulose (abgerufen am 19.05.2015)

Dienstag, 19. Mai 2015

Hygiene in der podologischen Praxis

Hygiene in der podologischen Praxis
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Die Podologie wird definiert als medizinischer Fachberuf und nichtärztlicher Heilberuf. Im Gegensatz zur kosmetischen Fußpflege, kümmert sich der Podologe/-in um die präventive, therapeutische und rehabilitative Behandlung am gesunden, von Schädigung bedrohten oder bereits geschädigten Fuß. Es bedarf einer zweijährige Vollzeit- oder dreijährige Teilzeitausbildung und eine erfolgreich bestandene staatliche Prüfung, um sich als Podologe/-in bezeichnen zu dürfen.

Hygiene in der popdologischen Praxis muss ganz groß geschrieben werden. Als Grundlagen dienen das Infektionsschutzgesetz (IfSG) und die Hygieneverordnungen der einzelnen Bundesländer. Die Gewerbeaufsichts- und Gesundheitsämter überwachen die podologischen Praxen infektionshygienisch und kontrollieren die Umsetzung der Vorgaben des Medizinproduktegesetz (MPG), der Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetriebV) und der Technischen Regel für Biologische Arbeitsstoffe 250 (TRBA 250).

Hygienepläne in der podologischen Praxis

Es sollte ein individueller, einrichtungsspezifischer Hygieneplan (beinhaltet Reinigungs-, Desinfektions- und Hautschutzplan) erstellt und jährlich aktualisiert werden. Zusätzlich empfiehlt sich eine Risikobewertung von Tätigkeiten, die die Haut nicht durchdringen und solchen, die die Haut durchdringen und mit Blut oder inneren Geweben in Kontakt kommen. Zu den typischen Tätigkeiten in der podologischen Praxis zählen bspw. Nagelbearbeitung, Hornhautabtragung oder das unblutige Entfernung von Clavi (Hühneraugen). Ein entsprechender Musterhygieneplan des VDP ist zu Rate zu ziehen.

Aufbereitung von Medizinprodukten

In der podologischen Praxis ist die richtige Instrumentenaufbereitung von höchstem Stellenwert und ein entsprechender Sachkundenachweis muss vorliegen. Die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) des RKIs und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat im Oktober 2012 die verbindlichen Richtlinien zu den "Anforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten" erweitert und konkretisiert. Nach dieser Richtlinie sind individuelle Verfahrens- und Arbeitsanweisungen zu erstellen.

Mittwoch, 13. Mai 2015

MRSA bei Haustieren - Was bedeutet das für Besitzer?

MRSA bei Haustieren
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In Studien zur zoonotischen Bedeutung von methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA) wurde herausgefunden, dass MRSA  auch zwischen Haustier und Mensch (beide Richtungen) übertragen werden.

Staphylococcus aureus ist ein kugelförmiges Bakterium, welches den Menschen und auch viele Tierspezies besiedeln kann. Infektionen mit S. aureus führen beim Menschen beispielsweise zu Infektionen der Haut, Wundinfektionen und Pneumonien. Behandelt werden S. aureus Infektionen mit Antibiotika des Beta-Lactam Typs. Bei dem Methicillin-resistenten- S. aureus ist eine Behandlung durch diese Antibiotika jedoch nicht möglich.

MRSA bei Nutztieren

Zahlreiche Untersuchungen in den vergangen Jahren haben bestätigt, dass MRSA bei direktem und auch indirektem Kontakt vom Tier auf den Menschen übertragen werden kann.

MRSA bei Haustieren

Auch in der Kleintier- und Pferdemedizin wird MRSA ein infektionsmedizinisches Problem. Neben den Tieren selbst sind auch veterinärmedizinisches Personal und selbstverständlich die Tierhalter betroffen, immerhin besaßen 2010 etwa 16,3 % der Haushalte Katzen, 13,2 % Hunde und 4,9 % Ziervögel (laut www.statista.de). Die Freie Universität Berlin hat im Rahmen des Med-Vet-Staph Verbundes (www.medvetstaph.net) eine Studie zu S. aureus bzw. MRSA Besiedlungen bei Haustieren durchgeführt. Dabei wurde herausgefunden, dass S. aureus ein bedeutender Wundinfektionserreger ist. Bei 9,4 % der Hunde, 13,4 % der Katzen und 22,8 % der Pferde war S. aureus bei einem Wundabstrich zu finden. Der Anteil von Methicillin-resistenten- S. aureus waren dabei bei den Hunden über 3 %, den Katzen fast 6 % und den Pferden über 9 %.

Übertragung zwischen Tier und Mensch

In einer Studie einer Tierklinik in Philadelphia fand man heraus, dass die bei Katzen gefundenen S. aureus Isolate denen von humanen MRSA-Stämmen ähnelten und somit auch eine Übertragung zwischen Mensch und Tier möglich ist. Bei einer weiteren Untersuchung in einer Tierklinik in Hannover, konnte festgestellt werden, dass die Katzen zumeist mit MRSA-Stämmen der klonalen Linie ST22 besiedelt waren, welcher auch zu den häufigsten humanen, Krankenhaus assoziierten MRSA gehört. Der Übertragungsweg scheint noch nicht vollständig geklärt. Untersuchungen zeigen, dass der Mensch als Reservoir für eine MRSA-Besiedlung und Infektion von Haustieren dient, aber einzelne Studien haben auch gezeigt, dass die bei den Haustieren gefundenen MRSA-Stämme nicht in allen Fällen genetisch identisch mit denen der Besitzer waren. Die Übertragung findet meistens durch den engen räumlichen und körperlichen Kontakt zu Haustieren in beide Richtungen statt, sowie aufgrund der hohen Überlebensfähigkeit von MRSA.

Montag, 11. Mai 2015

Reinigung und Desinfektion von barfußbegangenen Fußböden in öffentlichen Einrichtungen - Was muss beachtet werden?

Desinfektion von barfußbegangenen Fußböden
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In Sportstätten öffentlicher Einrichtungen, wie Turnhallen in Kinderheimen oder Kindertagesstätten wird eine desinfizierende Flächendesinfektion empfohlen. Sie soll vor Übertragungen von Fußpilzen und Warzenviren schützen.

Wie muss ein Hygieneplan aussehen?

Laut §36 i. V. m. §33 des Infektionsschutzgesetz (IfSG) sind Gemeinschaftseinrichtungen wie beispielsweise Schulen, dazu verpflichtet, in Hygieneplänen innerbetriebliche Verfahrensweisen zur Einhaltung der Infektionshygiene einzuhalten. Einige Bundesländer wie Hessen (Stadt Frankfurt am Main) und Baden-Württemberg haben Musterhygienepläne dazu erstellt, auf welche das Hygienemanagement zurück greifen kann. Die "Empfehlungen zur Hygiene in Sportstätten" des Länder-Arbeitskreises zur Erstellung von Hygieneplänen nach §36 IfSG (2005) sollte für Sportstätten und Turnhallen zu Rate gezogen werden.

Diese Pläne haben alle den Konsens, dass zusätzlich zur Reinigung, auch eine Desinfektion mit viruzidem Flächendesinfektionsmittel durchgeführt werden muss. Die Häufigkeit der Desinfektionen ist abhängig von der Nutzungsart und -häufigkeit, sowie dem Gesundheitszustand der Benutzer. Die Muster-Hygienepläne sind zusätzlich mit der Empfehlung ergänzt, das Barfußlaufen in Gemeinschaftsräumen zu unterlassen.

Können zu Infektionen führen: Dermatophyten und Warzenviren

Die Dermatophytose, oder besser bekannt als eine Fußpilzerkrankung (Tinea Pedis) ist eine in Mittel- und Nordeuropa weit verbreitete Erkrankung.  Die Prävalenz beträgt in Deutschland über 30%. Übertragen werden die Dermatophyten (Fadenpilze) über Hautschuppen und können leicht über Hautrisse oder Störungen der Hautbarriere in die Hornschicht der Epidermis eindringen.

Fadenpilze sind sehr stabil gegenüber Umwelteinflüssen und sind auch im Trockenen sehr lange überlebensfähig (bis zu vier Jahre). Dennoch sind sie Desinfektionsmittel gegenüber nicht sehr resistent und relativ leicht zu inaktivieren.

Eigene Hygienemaßnahmen können sein: In Nassbereichen Badeschuhe tragen, Handtücher nicht gemeinsam verwenden, ein sorgfältiges Abtrocknen der Füße sowie das tägliche Wechseln der Strümpfe. Bei Tinea Pedis ist ein Waschgang mit 60° C nicht ausreichend. Es sollte zusätzlich ein VAH gelistetes Wäschedesinfektionsmittel angewandt werden.

Fußsohlenwarzen (Plantarwarzen) werden mit dem humanen Papillomvirus vom Typ 1 beschrieben. Häufig sind Kinder zwischen 8 und 12 Jahren davon betroffen und Warzenviren sind überall verbreitet. Laut Studien wurden bei 50 Prozent der 20-Jährigen Antikörper gefunden, auch dann, wenn sie vorher keine Warzen hatten. Warzenviren können bis zu sieben Tage bei trockenen Bedingungen sowie Raumtemperatur infektiös bleiben. Eine Übertragung findet über Hautkontakt und kontaminierte Oberflächen statt.

Bei der Desinfektion gegen Warzenviren muss zwischen zwei verschiedenen Typen unterschieden werden. Der Dellwarzenerreger (Molluscum-contagiosum-Virus) ist ein behülltes Virus und ist relativ leicht zu desinfizieren. Bei den humanen Papillomviren (HPV) handelt es sich jedoch um unbehüllte Viren, welche recht stabil gegenüber Desinfektionsmittel sind. Hier muss ein praxisnaher Test (nach Leitlinie der DVV) oder der vergleichbare Test der europäischen Prüfmethode angewandt werden. Laut Studien mit dem HPV 16 und dem Simianvirus 40 haben oxidative Desinfektionsmittel, wie Wasserstoffperoxid oder Hypochlorit, eine hohe Wirksamkeit gegen HPV.

Freitag, 8. Mai 2015

Die Gefahr lauert im Frühjahr

Welche Virusinfektionen von Zecken übertragen werden


die gefahr lauert im frühjahr
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Derzeit sind etwa 900 Zeckenarten weltweit bekannt und werden in 3 Zeckenfamilien (Schildzecken, Lederzecken und Nuttalliellida-Zecken, welche als Übergangsform zwischen den Leder- und Schildzwecken angesehen wird) eingeordnet. Während ihres Lebenszyklus durchlaufen Zecken verschiedene Stadien (Larve, Nymphe, adulte Zecke), in welchen sie Blut von Wirbeltieren benötigen.

Welche Viren werden von Zecken übertragen?

Zecken sind Überträger (sog. Vektoren) des größten Spektrums an Krankheitserregern unter den Gliederfüsslern (Arthropoden). Zu den Gliederfüsslern zählen unter anderem Milben, Läuse, Flöhe und Mücken. Neben Protozoen und Bakterien übertragen Zecken bis zu 164 Viren aus sechs verschiedenen Virusfamilien.
Eine Auflistung der von Zecken übertragenden Krankheitserreger:

Protozoen
Bakterien
Viren
Anzahl der Arten
 (bezogen auf
Virus-Familie)
Babesia
Borrelia
Flavivirus
16
Theileria
Francisella
Orthobunyavirus
50
Cytauxzoon
Coxiella
Nairovirus

Dermatophilus
Phlebovirus

Rickettsia
Orbvirus
57

Ehrlichia
Coltvirus

Anaplasma
Asfivirus
1


Thogotovirus
4


Lyssavirus
10

26 Arten bleiben bislang uncharakterisiert.

Die von Zecken übertragenden Viren kommen weltweit vor und gehören zu der Gruppe der Arboviren (arthropod-borne virus). Die Mehrzahl dieser Arboviren besitzen eine Lipid-Doppelmembran, d. h. sie gehören zu den behüllten Viren, welche anfällig auf Desinfektionsmittel mit einem begrenzt viruziden Spektrum und Hitze reagieren. Nur Orbviren und Coltviren sind unbehüllte Viren und somit empfindlich auf Desinfektionsmittel mit viruzidem Spektrum. Die Viren vermehren sich in der Zecke und werden beim Blut saugen über den Speichel in den Wirt abgegeben. Beim Wirt wird der Virus in der Haut, oder im Blut und den inneren Organen vermehrt. Somit werden die vermehrten Viren ebenfalls wieder an andere saugende Zecken weitergegeben.

In Deutschland sind folgende von Zecken übertragende Viren von medizinischer Bedeutung:

Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus (FSMEV)

Das FSMEV ist in Deutschland das am häufigsten auftretende, durch Zecken übertragbare Virus. Es gehört zu der Familie der Flaviviridae und ist ein behülltes RNA-Virus. In Deutschland werden jährlich etwa 500 Fälle registriert (laut RKI, SurvStat) und in Europa und Asien zusammen sind es ca. 10.000 Fälle.
Risikogebiete in Deutschland sind vor allem Baden-Württemberg, Bayern, Südhessen und der südöstliche Teil Thüringens, vereinzelt auch in Mittelhessen, Teilen des Saarlandes, Rheinland-Pfalz und Sachsen.

fsme in europa
Fälle von FSMEV in Europa (Häufigkeiten von rot nach gelb absteigend).

FSMEV wird in drei Subtypen unterschieden, die Krankheitsbilder ähneln sich, aber die Verlaufsform variieren. Die in Deutschland zugelassenen Impfstoffe sind gegen diese drei wirksam.

Tribec-Virus (TRBV)

Das Tribec-Virus ist ein behülltes RNA-Virus. Es gehört ebenfalls zur Familie der Reoviridae. Nachgewiesen ist es bisher in Regionen von Weißrussland, Deutschland und Italien. Humanpathogene Relevanz hat es wahrscheinlich im Zusammenhang mit meningitischen und enzephalitischen Krankheitsbildern.

Uukunieni-Virus (UUKV)

Das Uukunieni-Virus wurde in den 60er Jahren erstmals in Zecken in Finnland isoliert. Es gehört zu der Familie der Bunyaviridae und ist ein behülltes RNA-Virus. In Zecken aus Deutschland wurde es zufällig gefunden.

Eyach-Virus (EYAV)

Das EYAV ist ein unbehülltes RNA-Virus der Familie der Reoviridae und wurde bisher nur in Deutschland, Tschechien und Frankreich nachgewiesen. Ein endgültiger Nachweis zur Humanpathogenität steht noch aus.

Mittwoch, 6. Mai 2015

Der 7. Niederrheinische Pflegekongress am 17.09.2015 in Neuss!

7. Niederrheinischer Pflegekongress

Am 17.09.2015 wird der 7. Niederrheinische Pflegekongress in der Stadthalle Neuss stattfinden. Interessierte Besucherinnen und Besucher haben in drei Vortragsräumen die Möglichkeit, Vorträge, Workshops und die Verleihung des Agnes-Karll-Pflegepreises zu besuchen.
Themen des Kongresses sind unter anderem:

  • Demenz
  • Gesundheits- und Krankenpflege
  • Pflegemanagement
  • Außerklinische Intensivpflege
  • Altenpflege
  • Pflegewissenschaft
  • Stationäre Pflege
  • und viele mehr!

Wissenswertes für Aussteller sowie Anmeldemöglichkeiten unter:

www.niederrheinischer-pflegekongress.de

Donnerstag, 30. April 2015

CMS Berlin 2015 - Europas wichtigste Reinigungsfachmesse


CMS Berlin 2015

Vom 22.- 25. September findet wieder die Internationale Fachmesse für Reinigungssysteme, Gebäudemanagement und Dienstleistungen auf dem Berliner Messegelände statt. Auf dem Kongress werden über die größten Herausforderungen der Branche referiert und diskutiert. Ein Hauptaugenmerk wird 2015 auf "Mensch und Markt" gelegt.

Aktuelle Schwerpunkt-Themen


  • Technische Trends und Lösungen
  • Optimierung von Dienstleistungen
  • Hotel- und Gastgewerbe
  • Herausforderungen und Chancen der Internationalisierung
  • Nachhaltigkeit


Anmeldung, ein Blick auf das Programm und weitere Informationen unter: www.cms-berlin.de

CMS
Cleaning. Management. Services.
Internationale Fachmesse und Kongress
22.- 25. September 2015
Messegelände Berlin
Hallen 1.2 - 4.2, Freigelände Marshall-Haus
Eingang Süd, Jafféstraße
10.00 - 17.00 Uhr

Mittwoch, 29. April 2015

Noroviren - Hinweise zur Prüfung der Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln

Prüfung von Desinfektionsmittel
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Was genau sind Noroviren?

Eine Infektion mit Noroviren führt zu einer akut beginnenden Gastroenteritis und ist die häufigste Ursache von nosokomialen gastroenterischen Ausbrüchen.

Noroviren gehören der Familie der Caliciviridae an und zählen zu den unbehüllten Viren, welche im Gegensatz zu den behüllten Viren mit höherer Stabilität gegenüber Desinfektionsmitteln gekennzeichnet sind. Die meisten in Deutschland beobachteten Fälle des humanen Norovirus sind der Genogruppe II mit dem Genotyp 4 zuzuordnen.

Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln

Der humane Norovirus kann nicht auf Zellkulturen angezüchtet werden. Für die Überprüfung der Wirksamkeit werden teils nicht die eigentlichen humanpathogenen Erreger, sondern Ersatz- oder Testorganismen (Surrogatorganismen) verwendet, von welchen man ein gleiches oder sehr ähnliches Verhalten erwarten kann. Für eine Deklaration von "viruzid wirksam" (Wirksamkeit gegen unbehüllte und behüllte Viren) wird mit folgenden vier unbehüllten Testviren geprüft:


  • Poliovirus
  • Adenovirus
  • Simian-Virus 40
  • murines Norovirus (gemäß Novellierung der DVV/RKI-Leitlinie zum Suspensionsversuch, Vaccinia Virus wurde durch murines Norovirus ersetzt)


Somit werden vier Virusfamilien, mit unterschiedlichen Hydrophiliegrad miteinbezogen. Bei vielen Handdesinfektionsmitteln kann die viruzide Wirksamkeit nicht für alle Testviren belegt werden.

Hinzu kommt, dass bei der Überprüfung auf die viruzide Wirksamkeit, das murine Nororvirus (MNV) geprüft wird. Dieses ist nach Untersuchungen auf PCR-Basis aber nicht so stabil wie das humane Nororvirus. Daher ist die Auslobung mit "viruzid wirksam" nach diesem Testverfahren nicht zur Gänze sicher.

Lösungsvorschläge und Empfehlungen

Die europäische Norm hat speziell für Händedesinfektionsmittel den Bereich "limited virucidal active" eingeführt. Demnach sind Noroviren und Adenoviren zu prüfen. Nach dem praxisnahen Test für Flächendesinfektionsmittel der DVV (Deutsche Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten e. V.) werden die Wirksamkeiten gegen unbehüllte Viren und zwei Bereiche gegliedert:


  • "viruzid low level" (ohne Enteroviren, mit den Prüfviren Modified Vacciniavirus Ankara(MVA)/Vacciniavirus, Adenovirus und MNV)
  • "viruzid high level" (mit Enteroviren, zur Prüfung von Adenovirus, MNV und das murine Parvovirus)


Daher sollten, solange noch kein praxisnaher Test zur Verfügung steht, im Routinefall Händedesinfektionsmittel verwendet werden, welchen mindestens eine nachgewiesene Wirksamkeit gegen MNV und Adenoviren bestätigt wurden. Der RKI-Ratgeber für Ärzte "Noroviren-Infektionen" behält weiterhin seine Gültigkeit. Somit sollen nur Desinfektionsmittel mit nachgewiesener viruzider Wirkung verwendet werden.  Bei Flächendesinfektionsmitteln, welche nur im Suspensionstest geprüft wurden, kann eine Wirksamkeit gegen Noroviren nicht in jedem Fall vorausgesetzt werden. Mit dem DVV-Carrier-Test (viruzid low level) kann aber eine hinreichende Inaktivierung gegen Noroviren belegt werden.

Montag, 27. April 2015

Was tun bei Gerüchen in Räumen?

Was tun bei lästigen Gerüchen?

Was tun gegen Gerüche
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Gerüche sind überall. Angenehme Gerüche sind eng mit unseren Gefühlen und sogar Erinnerungen verbunden, unangenehme Gerüche hingegen sind ein Warnhinweis und schützen uns vor Krankheiten und Gefahrenquellen. 

Gerüche sind flüchtige organische Verbindungen (VOCs – volatile organic compounds). VOCs sind Verbindungen, die sich wegen ihres niedrigen Siedepunktes und ihres hohen Dampfdrucks schnell verflüchtigen. Beispiele für VOCs sind:

  • Kohlenwasserstoffe,
  • Aldehyde,
  • Alkohole,
  • und organische Säuren.

Der Mensch als Quelle von VOCs und somit auch von Gerüchen, verursacht eine Freisetzung durch beispielsweise Lösungsmittel, den Straßenverkehr, das Rauchen von Tabak, sowie den menschlichen Stoffwechsel selbst. Unterschieden wird auch von flüchtigen Gasen in der Atmosphäre und in der Innenraumluft. Ausgasungen von Kunststoffen oder Baustoffen und Teppichen und Möbeln sind Quellen für VOCs in der Raumluft.

Was aber tun, wenn fiese Gerüche zur Belästigung werden?

Durch eine Belastung der Innenraumluft durch organisch flüchtige Verbindungen können Studien zufolge, Menschen dauerhaft daran erkranken. VOCs können unter anderem Allergien, Kopfschmerzen und Reizungen der Atemwege auslösen.

Durch Verneblungseinsätze mit Desinfektionsmitteln wie Wasserstoffperoxid, oder aus einem auf Guanidinbasis entwickelten Polymer, werden neben der Desinfektion, ebenfalls lästige Gerüche vollständig neutralisiert. Wasserstoffperoxid wirkt dabei oxidierend auf die organischen Verbindungen und dabei gleichzeitig desinfizierend. Das Polymer auf Guanidinbasis bekämpft Geruchsmoleküle physikalisch. Dabei bindet es sich an Zellwände und Membrane, als Ergebnis zerfällt das organische Material.