Donnerstag, 31. Juli 2014

Der Industrietreffpunkt für Reinraumtechnologien: Die Messe Cleanzone in Frankfurt

Die Messe Cleanzone für innovative Reinraumtechnologien

Cleanzone Messe Frankfurt

Die Cleanzone ist eine Fachmesse und Kongress für Reinraumtechnologien. Angesprochen werden dabei alle Branchen und Querschnittsbereiche, also Hersteller von Reinraumanlagen, -technik und -Baukomponenten, Verbrauchsmaterialien, Arbeitsplatzeinrichtungen und entsprechende Dienstleistungsunternehmen, die sich auf die besonderen Anforderungen, die im Bereich Reinraum herrschen, spezialisiert haben.

Es werden wissenschaftlich fundierte Kenntnisse, ohne Produktpräsentationen vermittelt. Sie findet am 21. und 22. Oktober 2014 auf dem Messegelände in Frankfurt am Main statt. Messetickets können bequem auf dem Internetauftritt der Messe Frankfurt bezogen werden.

www.cleanzone.messefrankfurt.com/

Montag, 28. Juli 2014

Die Umsetzung aktueller Hygieneanforderungen im Lebensmittelbereich

Die Umsetzung aktueller Hygieneanforderungen im Gastronomie-Lebensmittelbereich


Durch Lebensmittelskandale und immer wieder aufkommende Diskussionen um das Hygienebarometer (Hygieneampel) steht das Thema Lebensmittelsicherheit und Sauberkeit hoch im Fokus der Öffentlichkeit sowie der Lebensmittelüberwachung.

Welche Hygiene-Anforderungen müssen Gastronomiebetriebe erfüllen?

Lebensmittel- und Gastronomiebetriebe unterliegen, neben den nationalen Gesetzen und Verordnungen, seit 01.01.2006 den Richtlinien der EU-Verordnungen. Darunter fallen die allgemeinen Hygieneverordnungen, als auch das HACCP-Konzept (Hazard Analysis and Critical Control Points, verankert mit der Lebensmittelhygiene-Verordnung von 1998). Es muss auf viel geachtet werden, neben der Sauberkeit müssen Temperaturvorgaben eingehalten und dokumentiert werden. Zudem gelten Zulassungspflichten und außerdem spezielle Vorgaben bei der Belieferung von Filialen. Auf den Speisekarten müssen neben den Zusatzstoffen zukünftig eventuell auch Allergene deklariert werden. Eine solche EU Verordnung wird am 13.Dezember 2014 in Kraft treten, doch bisher ist noch nicht geregelt, wie eine solche Deklaration auszusehen hat.

Das Personal muss in regelmäßigen Abständen zu den Thematiken Hygiene und Infektionsschutz geschult, oder belehrt werden. Zunehmend werden mikrobiologische Eigenkontrollen von Betrieben, welche mit Lebensmitteln arbeiten oder diese herstellen, eingefordert. Diese dienen als Beleg für eine Gute-Hygiene-Praxis, sowie ein funktionierendes HACCP-Konzept. Da viele Verantwortliche erfahrungsgemäß nur wenig Zeit haben um sich mit aktuellen Vorgaben und Ausarbeitungen von Hygiene- und HACCP-Konzepten auseinander zu setzen, kann es sich lohnen, sich bei Fragestellungen dieser Art an ein unabhängiges Institut zu wenden.

Mittwoch, 23. Juli 2014

Der Studiengang Krankenhaushygiene an der Technischen Hochschule Mittelhessen in Giessen

Kann man Krankenhaushygiene wirklich studieren?


Durch die Zunahme an nosokomialen Infektionen und Antibiotikaresistenzen, sowie Schließungen in OP-Bereichen steigt der Bedarf an fachlich kompetentem Personal in der Präventivmedizin.

Aufgrund der Zunahme der nosokomialen Infektionen und Schließungen von OP-Abteilungen reagierte die Bundesregierung 2011 mit einer Verschärfung des Infektionsschutzgesetztes (IfSG) und verpflichtete die Bundesländer zu Regelungen über das Vorhandensein von Hygienefachpersonal in Krankenhäusern zu treffen. Im Dezember 2011 hat das Land Hessen daraufhin eine Hygieneverordnung erlassen, in der Krankenhäuser, nach einer Übergangsfrist von vier Jahren, dazu verpflichtet sind, pro 200 Betten eine Hygienefachkraft und pro 600 Betten einen Hygieneingenieur einzustellen.

Seid erstmals dem Wintersemester 2012 wird der Bachelor Studiengang „Krankenhaushygiene“ an der Technischen Hochschule Mittelhessen, am Studienort Gießen, angeboten. Der Studiengang soll in 7 Semestern spezielle Fachkenntnisse zur Risiko- und Infektionsprävention vermitteln.

Das zukünftige Berufsfeld kompetenter Experten der Präventivmedizin mit Bachelor- oder Masterabschluss sieht wie folgt aus: 

„Beratung, Bewertung und Fortbildung zur Risiko- und Infektionsprävention im Gesundheitswesen, insbesondere in Krankenhäusern, ist die Aufgabenstellung der Absolventen des Studiengangs. Mit einem breiten präventivmedizinischen Wissen und zusätzlich speziellen Hygienekenntnissen beraten sie Ärzte, Pflege, Geschäftsführung, Verwaltung, Apotheke, Küche etc. Die vielfältigen diagnostischen und therapeutischen sowie technischen Prozesse werden von ihnen geprüft hinsichtlich möglicher Risiken und Infektionsgefahren für Patienten, das Personal und Besucher/Angehörige. Die Weiterbildung der Berufsgruppen gehört ebenso wie die Analyse und Bewertung mikrobiologischer Befunde zu den wichtigsten Tätigkeiten ihres breiten Aufgabenspektrums. Präventivmedizin im Krankenhaus stellt aufgrund ihrer Komplexizität höchste Anforderungen an die fachliche und soziale Kompetenz sowie die persönliche Verantwortlichkeit.“

Ein unmittelbar anschließender Masterstudiengang ist bereits geplant.

Kontakt und weiterführende Informationen zum Studiengang Krankenhaushygiene unter
http://www.thm.de/site/fb04-kmub/studiengang-krankenhaushygiene.html
https://www.thm.de/kmub/info-studieninteressierte/bachelor-studiengaenge/khy-bsc

Montag, 14. Juli 2014

Die tatsächlichen Wirkungsbereiche von Händedesinfektionsmitteln

Als „Wirkungsbereiche“ sind die Wirksamkeiten gegen die verschiedenen Erregergruppen wie Bakterien, Pilze und Viren und ggfs. Subgruppen wie Hefen, Schimmelpilze, behüllte und unbehüllte Viren, definiert. Für die Überprüfung der Wirksamkeit werden teils nicht die eigentlichen humanpathogenen Erreger, sondern Ersatz- oder Testorganismen (Surrogatorganismen) verwendet, von welchen man ein gleiches oder sehr ähnliches Verhalten erwarten kann. Standardisierte Tests bestimmen dann die Wirksamkeit. Als Testvariablen dienen eine definierte Zeit und unter definierten Bedingungen eine bestimmte Inaktivierung bzw. ein vordefinierter Reduktionsfaktor der Erreger. Unterschieden werden in sogenannte Suspensionstests bzw. reine Labortests und praxisnahe Tests. Bei den Suspensionstests werden die Erreger mit dem Mittel vermischt und die praxisnahen Tests finden unter den tatsächlichen Anwendungsbedingungen statt.

Wirksamkeit von Händedesinfektionsmitteln gegen Bakterien und Pilze 

Für die Untersuchung der Wirksamkeit eines Händedesinfektionsmittels gegen Bakterien oder Hefepilze stehen folgende europäische Normen für Suspensionstests bereit: DIN EN 13727 und DIN EN 13624.Hinzu kommen DGHM und VAH-Methoden, welche als Vorrausetzung dienen um eine Eintragung in die RKI-, sowie VAH-Liste zu erreichen. Wichtig ist allgemein eine kurze Einwirkzeit von ca. 30 Sekunden.

Wirksamkeit von Händedesinfektionsmitteln gegen Viren 

Die viruzide Wirksamkeit wird nur auf Basis von Suspensionstests ermittelt. Die Suspensionstests werden jedoch zusätzlich in zwei unterschiedliche Test- und Klassifikationssysteme unterteilt. Des Weiteren ist eine Unterscheidung der Wirkungsbereiche in begrenzt viruzid- wirksam gegen behüllte Viren und viruzid- wirksam gegenbehüllte und unbehüllte Viren, durch die Stellungnahme des Arbeitskreises Viruzidie beim Robert Koch-Institut (RKI), möglich. Der Nachweis zur Wirksamkeit muss mithilfe der Leitlinie der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten und des RKI mit festgelegten Viren erbracht sein. Folgende Viren müssen geprüft werden:

Für „begrenzt viruzid“
  • Vacciniavirus (bzw. Modified Vacciniavirus Ankara) MVA 
  • BVDV (Bovines Virusdiadiarrhoe-Virus)

Für „viruzid“
  • Poliovirus 
  • Adenovirus 
  • Simian-Virus 40 
  • Vacciniavirus

Nach DIN EN 14476 “Wirksamkeit von Händedesinfektionsmitteln gegen Viren” konnte in der Vergangenheit nur eine viruzide Wirksamkeit ausgelobt werden. Dafür musste das Polio- und Adenovirus auf Wirksamkeit getestet sein. Da jedoch davon ausgegangen wird, dass mehrere unbehüllte humanpathogene Viren weniger stabil als Polioviren sind, wurde in eine Novellierung der Norm im Jahr 2013 eine als „limited virucidal activity“ definierte Wirksamkeit eingeführt, um einer größeren Gruppe von von Produkten zu ermöglichen gegen Noro- und Adenoviren angewendet zu werden.

Wirksamkeit von Händedesinfektionsmitteln gegen bakterielle Sporen 

Trotz der Häufigkeit von nosokomialen Infektionen mit Clostridium difficile, gibt es immer noch kein zuverlässiges und somit zugelassenes sporozides Händedesinfektionsmittel. Eine Europäische Norm für Suspensionstests steht noch nicht bereit, aber diese wurden schon im Ringversuch erprobt. Da Alkohole gegen Sporen nicht wirksam sind, könnte Peressigsäure möglicherweise in Kombination mit Ethanol (Peressig-Spiritus) eine Alternative darstellen.

Wirkungsbereich
Prüfmethode
Testorganismen
bakterizid
Suspensionstest:
DGHM/VAH





DIN EN 13127




Praxisnaher Test:
DGHM/VAH

DIN EN 1500

Staphylococcus aureus
Pseudomonas aeruginosa
Escherichia coli
Proteus mirabilis
Enterococcus hirae

Staphylococcus aureus
Pseudomonas aeruginosa
Escherichia coli
Enterococcus hirae


Escherichia coli

Escherichia coli

levurozid
Suspensionstest:
DGHM/VAH

DIN EN 13624

Candida albicans

Candida albicans

viruzid
Suspensionstest:
Leitlinie DVV/RKI



DIN EN 14476

Poliovirus, Adenovirus, SV40 und Vacciniavirus (zukünftig durch murines Norovirus ersetzt)

Poliovirus, murines Norovirus und Adenovirus
begrenzt viruzid
Suspensionstest:
Leitlinie DVV/RKI
Vacciniavirus bzw. MVA und BVDV
„limited virucidal acitve“
Suspensionstest:
DIN EN 14476
Murines Norovirus und Adenovirus



Quelle und weitergehende Informationen: http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Krankenhaushygiene/Desinfektionsmittel/Desinfektionsmittellist/Art_Haendedesinf.pdf?__blob=publicationFile

Freitag, 4. Juli 2014

WHO warnt vor weltweiter Zunahme von Antibiotikaresistenzen: Antibiotikaresistente Keime auf dem Vormarsch

WHO warnt vor weltweiter Zunahme von Antibiotikaresistenzen von Bakterien

Im April 2014 gab die WHO (Weltgesundheitsorganisation) den Bericht zur Antibiotikaresistenz aus 114 Ländern mit dem Titel: „Antimicrobial resistance: global report on surveillance“ aus. Aus dem Bericht geht hervor, dass die Antibiotika-Surveillance-Systeme in vielen Ländern lückenhaft, oder nicht existent sind. Wiederum andere Länder befinden sich auf einem guten Weg. 

Zusammenfassung der Ergebnisse der WHO
  • Weltweit betrachtet, ist eine hohe Resistenz von den Krankheitserregern Klebsiella pneumoniae und Escherichia coli gegenüber Cephalosporinen der 3. Generation festzustellen. Daher müssen vermehrt Reserveantbiotika wie Carbapeneme eingsetzt werden, welche aber stärkere Nebenwirkungen mit sich bringen. Zudem haben sich K. pneumoniae mittlerweile ebenfalls auf Carbapeneme eingestellt. Laut WHO Bericht sind in einigen Ländern, mehr als die Hälfte der Menschen, die mit Carbapenem-resistenten K. pneumoniae infiziert sind, nicht mehr therapierbar. K. pneumoniae-Infizierte Patienten leiden an nosokomialen Infektionen wie beispielsweise Pneumonie und Blutstrominfektionen.
  • Bei der Behandlung von Harnwegsinfektionen sorgt Escherichia coli zunehmend für Probleme. Durch die Resistenz gegen Fluorchnolonen versagt die Therapie mittlerweile bei mehr als der Hälfte der Patienten.
  • Durch die hohe Rate an MRSA wird die Behandlung von S. aureus-Infektionen, wie beispielsweise Haut- und Wundinfektionen mit Reserveantibiotika durchgeführt, welche höhere Behandlungskosten mit sich ziehen. 
  • Die Penicillin-Empfindlichkeit in WHO-Ländern von Streptococcus pneumoniae ist laut Weltgesundheitsorganisation reduziert. Die Folgen für Patienten sind bisher noch unklar. Ein konsequentes Monitoring dieser Daten ist zukünftig unverzichtbar.
  • Nontyphoidale Salmonellen (NTS) und Shigella-Spezies haben eine niedrigere Fluorchinoloresistenz als E. coli. Leider gibt es in den Ländern, in denen diese Erreger öfter vorkommen nicht ausreichend Daten.
  • Aus zehn verschiedenen Ländern gibt es Berichte über Therapieversagen bei Gonorrhoe. Der verantwortliche Erreger Neisseria gonorrhoeae ist gegenüber dem letzten zur Verfügung stehenden Antibiotika, den3. Generations-Cephalosporinen, resistent geworden. 
  • Zudem kommt die WHO zu dem Schluss, dass sich Krankheitsdauer und das Sterberisiko durch Antibiotikaresistenzen verlängern. Das Sterberisiko bei MRSA-infizierten Patienten ist um 64% höher als bei Patienten, welche mit dem nicht-resistenten S. aureus infiziert sind. Zusätzlich steigen somit die Kosten bei Antibiotikaresistenzen, da sich Krankenhausaufenthalte verlängern und es mehr intensivmedizinischer Maßnahmen bedarf.

Damit Infektionen garnicht erst entstehen fordert die WHO verbesserte Maßnahmen in den Bereichen: Hygiene, sauberes Wasser und eine verbesserte Umsetzung der von Infektionspräventiven Maßnahmen in Gesundheitseinrichtungen und Impfungen.

Was kann Ich nun gegen Antibiotikaresistente Keime tun?
Patienten können allgemein helfen, indem sie Antibiotika-Präparate nur einnehmen, wenn der Arzt sie explizit verschreibt. Zudem müssen diese bis zum Ende durchgenommen werden, anstatt mit der Behandlung aufzuhören, wenn eine Besserung eintritt. Ärzte sollten auch nur dann Antibiotika verschreiben, wenn sie dringend benötigt werden. Dazu sollten Krankheiten gezielt behandelt werden und die richtigen Antibiotika verschrieben werden.