Montag, 20. Oktober 2014

Neues Verfahren zur Reinigung und Desinfektion im Niedrigtemperaturbereich entwickelt

Neues aus der Forschung - 

Neues Verfahren zur Reinigung und Desinfektion im Niedrigtemperaturbereich entwickelt 

Niedrigtemperaturbereich

Betriebe in der Lebensmittelindustrie mit Tiefkühlhäusern zur Lagerung von Tiefkühlkost stehen bei der Reinigung und Desinfektion oftmals vor einem Problem: Die derzeitigen Reinigungsmöglichkeiten können zur einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage des Betriebe führen. Gründe hierfür sind unter anderem die zu verwendeten Reinigungsmittel und die Strukturierung der verlegten Bodenbeläge. Im Tiefkühlbereich können keine wässrigen Reinigungsmittel eingesetzt werden und dazu im Lebensmittelbereich keine Mittel mit toxischen Lösungsmitteln. Daher wird derzeit auf zeit- und kostenintensive Weise gereinigt: Mit mühsam durchgeführten mechanischen Reinigungen mithilfe von Drahtbürsten, oder durch eine Erwärmung der Umgebungstemperatur.

 Das wkf-Institut hat nun eine Bodenbeschichtung entwickelt, welche die Reinigung und Desinfektion anhand einer neuen Bodenbeschichtung erleichtern soll. Diese Bodenbeschichtung hat ein biokompatibles Polymer zur Grundlage, welches sich auch bei Temperaturen bis zu -25 Grad auf dem Kühlhallenboden anwenden lässt und sich chemisch zu einer stabilen Bodenbeschichtung vernetzen lässt. Unter den vorhandenen Temperaturen lässt sich der Boden mit einer alkohol-wässrigen Mischung aufquellen und kann mit dem vorhandenen Schmutz leicht entfernt werden. Mit einem geeigneten Alkoholgemisch ist ebenfalls die Desinfektion möglich. Die Keimreduzierung ist durch mikrobiologische Untersuchungen bestätigt.

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Nachhaltige Schimmelbekämpfung von raumlufttechnischen Anlagen

Dem Schimmel keine Chance: Schimmelbekämpfung von raumlufttechnischen Anlagen (RLT's)

Raumlufttechnische Anlagen Hygiene

Wartung und Reinigung von raumlufttechnischen Anlagen Raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen) werden großflächig eingesetzt. Ob in Büros zur Klimatisierung mit einer Luftfeuchte von 40-70 % und einer Temperatur von 19-20° Celsius (DIN EN 13779), oder in Produktionshallen zur Regulierung einer trockenen Luft. In Laboren, in denen zum Beispiel mit Lösungsmitteln gearbeitet wird, müssen die Schadstoffe mithilfe des Luftstroms abtransportiert werden. Der Anteil der Frischluft, Inhaltsstoffe, Strömungsgeschwindigkeit, sowie Feuchtigkeit und Temperatur sind die Faktoren, die die Qualität der Luft beeinflussen.

Haltbarkeit von RLT-Anlagen verlängern und Hygiene durch bessere Wartung 

Damit eine Anlage einwandfrei hygienisch arbeitet, sind viele Einzelkomponenten (Ventilatoren, Luftbefeuchter, Filter etc.) in gutem Zustand zu halten. Da sich Schimmelpilze und Bakterien am besten in feuchten Regionen der Anlage vermehren, gilt es den Stellen wie Verdunstungsflächen, Auffangwannen und Befeuchtungsdüsen besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Auch wenn eine Anlage über bakterizide Flächen, oder entsalztes Wasser verfügt, lassen sich Ablagerungen nicht 100%ig vermeiden. Außerdem vermehren sich Schimmelpilze aufgrund des vorherrschendes Mikroklimas. Mikroorganismen siedeln sich am schnellsten in Ritzen an und vermehren sich auf schon bestehenden Biofilmen. Wenn Schimmelpilze und Bakterien in die Raumluft gelangen, ist dies nicht nur gesundheitsschädlich für Mitarbeiter sondern sorgt auch für Probleme in bspw. Lebensmittelproduktionen durch Verunreinigungen in der Herstellung. Auch trockene Ablagerungen wie Rost, müssen regelmäßig entfernt werden. Die Richtlinienreihe VDI 6022 "Raumluftqualität, Raumlufttechnik" fordert eine Besenreinheit von Luftleitungen.

Für eine gute Luftqualität ist also die einwandfreie Wartung und Hygiene unumgänglich. Zudem vergibt der TÜV das Zertifikat FGK-QM-01 u. a. für die Bereiche "Reinigung von RLT-Anlagen" und "Wasserhygiene bei RLT-Anlagen".

Minimierung von Ausfallzeiten 

In Betrieben der Herstellung, insbesondere der pharmazeutischen Herstellung ist eine funktionierende RLT-Anlage unabdingbar. Eine effektive Planung der Wartung der einzelnen Teilbereiche der RLT-Anlage dient dazu, die Ausfallzeiten zu minimieren. Somit könnten Teile der RLT-Anlage, welche zur Produktion benötigt werden und Teile welche die Arbeitsräume regulieren, unabhängig voneinander gewartet werden. Nicht nur eine sinnvolle Planung des Wasserkreislaufs unter Hygiene- und Reinigungsaspekten, sondern eine regelmäßige hygienische Wartung von Oberflächen hilft, die Keimbelastung in Anlagen mit Umlaufsprühbefeuchter zu minimieren. Filter können im Rahmen der hygienischen Maßnahmen zusätzlich ausgewechselt werden.

Wer kein unnötiges Risiko in Sachen "RLT-Schimmelbekämpfung" eingehen möchte, der setzt auf das vom Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin gelistete und für hochwirksam befundene Desinfektionsverfahren der "Wasserstoffperoxid-Vernebelung".

Dienstag, 7. Oktober 2014

Professionelle Reinraumreinigung: Die Vorteile einer Rotationsreinigung

Rotationsreinigung im Reinraum - Welche Vorteile hat sie? 

Reinraumreinigung

Natürlich müssen auch Reinräume gereinigt werden. Es setzen sich mit der Zeit Schmutzpartikel wie beispielsweise Zellreste auf den Oberflächen ab. Diese müssen durch eine mechanische Reinigung gemäß DIN EN ISO 14644-1 entfernt werden.

Die Beste Methodik zur Reinigung ist die feuchte Reinigung. Mithilfe von Tüchern, die in eine Desinfektions- oder Reinigungslösung getränkt sind, werden durch mechanisches Wischen eine Menge der Schmutzpartikel entfernt. Bei zusätzlicher feuchter Oberfläche werden Partikel effektiver entfernt.

Was genau ist eine Rotationsreinigung in Reinräumen? 

Die Rotationsreinigung steht in Verbindung mit der Keimbelastung und es sollen neben Schmutz, Fusseln und Zellresten auch die Kontamination in Form von Mikroorganismen eliminiert werden. Da aber nicht alle Organismen erfasst werden, müssen die verbleibenden mithilfe von wirkungsvollen Desinfektionsmittel abgetötet werden. Um alle verschiedenen Keime abzutöten, werden mehrere Mittel abwechselnd verwendet: Also in Rotation. Daher stammt die Bezeichnung "Rotationsreinigung".

Bildung von Resistenzen in Reinräumen 

Nach dem Prinzip der Bildung von resistenten Bakterienstämmen durch Antibiotika (bspw. MRSA), nimmt man an, dass sich Mikroorganismen ebenfalls an Desinfektionsmittel "gewöhnen" können. Durch genetisch entwickelte Resistenzen gegen z.B. Alkohole könnte die Wirksamkeit einiger Desinfektionsmittel herabgesetzt werden. Daher verwendet man vorbeugend mehrere unterschiedliche Desinfektionsmittel mit verschiedenen Wirkmechanismen.

Die verschiedenen Wirkmechanismen 


Alkohole 
  • wirkt durch Denaturierung von Proteinen in der Zelle 
  • Dies führt zu einem Strukturverlust und Zusammenbruch der Zellwand 
  • nicht wirksam gegen Endosporen 

Quartäre Ammoniumverbindungen (QAV) 
  • Beschädigen die Zellmembran, wodurch Zellbestandteile austreten und sich zersetzen 
  • kaum wirksam gegen unbehüllte Viren und Endosporen 

Biguanide 
  • beschädigen die äußeren Schichten der Zellmembran und greifen die inneren an 
  • ähnliche Wirkung wie QAV 

Chlor 
  • oxidiert die DNA und Zellproteine 
  • wirkungsvoll gegen Endosporen 

Wasserstoffperoxid (H2O2)
  • hoch reaktiv 
  • oxidierend; Entstehung von Hydroxylradikale 
  • greift essentielle Zellbestandteile an 
  • Wasserstoffperoxid wirkungsvoll gegen Endosporen 


Was tun gegen Endosporen bei der Reinraumreinigung?

Endosporen sind im Grunde genommen ein Entwicklungsstadium von Bakterien und Viren bei schlechten äußeren Bedingungen. Dabei bildet sich um den Zellkern eine sehr robuste Hülle. Durch diese verstärkte Hülle erschwert sich das Abtöten der Endospore und sie ist widerstandsfähiger gegen bspw. Gammastrahlung und viele Desinfektionsmittel. Chlor- und Wasserstoffperoxid-Basierende Desinfektionsmittel sind aber in der Lage die robuste Hülle dennoch zu durchdringen.