Mittwoch, 27. Mai 2015

Hygiene in der Pferdeklinik

Hygiene in der Pferdeklinik
© [Gerhard Seybert #42681025] / Fotolia.com

Nosokomiale Infektionen werden neben humanmedizinischen Einrichtungen, auch in Pferdekliniken ein ernst zunehmendes Problem. Belegte Fälle von nosokomialen Ausbrüchen bei hospitalisierten Pferden legen nahe, dass sich die Anforderungen an ein effektives Hygienemanagement in Pferdekliniken erhöhen müssen.

Herausforderung Hygienemanagement

Die Anforderungen in Kliniken für Pferde sind komplizierter als in der Kleintiermedizin. Bei der Konzeption von Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen müssen viele Dinge beachtet werden; Als Beispiele sind Rutschfestigkeit sowie Haltbarkeit von Wänden und Böden, notwendige Einstreu der Boxen, Staubbelastungen durch Futtermittel und die Mengen an Mist zu nennen. Um den Pferden ein gutes Stallklima zu gewährleisten, empfiehlt sich eine offene Bauweise, welche wiederum nistende Vögel anlockt. Auf diese Weise können resistente Bakterien den Weg in die Ställe finden.

Die größte Infektionsquelle stellt aber der Mensch dar. Das tiermedizinische Klinikpersonal  kann durch eine Kolonisierung von MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) zur größten Gefahrenquelle werden. Dekolonisierungsmaßnahmen der Mitarbeiter sind leider nicht in jedem Fall erfolgreich und es empfiehlt sich eine Isolierung von MRSA-infizierten Pferden. Jedoch sind solche Maßnahmen mit hohen Kosten verbunden und psychologische Folgen sind für das Herdentier Pferd nicht auszuschließen.

Welche Hygienemaßnahmen führen zum Erfolg?

An der Universitätspferdeklinik in Bern haben in Verbindung mit einer Studie, u. a. folgende Hygienemaßnahmen zu einer Reduktion der MRSA-Nachweise in Wundinfektionen geführt:

  • Konsequente Händehygiene der Mitarbeiter,
  • Verwendung von Einmalhandschuhen
  • Dekolonisierung von nasal besiedeltem Personal
  • Isolierung von infizierten Pferden

Ein entsprechendes Hygienekonzept muss dennoch individuell an jeden Betrieb angepasst werden und sollte in Verbindung mit wiederkehrenden Schulungen und einem Hygienebeauftragten erstellt werden.

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