Donnerstag, 30. April 2015

CMS Berlin 2015 - Europas wichtigste Reinigungsfachmesse


CMS Berlin 2015

Vom 22.- 25. September findet wieder die Internationale Fachmesse für Reinigungssysteme, Gebäudemanagement und Dienstleistungen auf dem Berliner Messegelände statt. Auf dem Kongress werden über die größten Herausforderungen der Branche referiert und diskutiert. Ein Hauptaugenmerk wird 2015 auf "Mensch und Markt" gelegt.

Aktuelle Schwerpunkt-Themen


  • Technische Trends und Lösungen
  • Optimierung von Dienstleistungen
  • Hotel- und Gastgewerbe
  • Herausforderungen und Chancen der Internationalisierung
  • Nachhaltigkeit


Anmeldung, ein Blick auf das Programm und weitere Informationen unter: www.cms-berlin.de

CMS
Cleaning. Management. Services.
Internationale Fachmesse und Kongress
22.- 25. September 2015
Messegelände Berlin
Hallen 1.2 - 4.2, Freigelände Marshall-Haus
Eingang Süd, Jafféstraße
10.00 - 17.00 Uhr

Mittwoch, 29. April 2015

Noroviren - Hinweise zur Prüfung der Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln

Prüfung von Desinfektionsmittel
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Was genau sind Noroviren?

Eine Infektion mit Noroviren führt zu einer akut beginnenden Gastroenteritis und ist die häufigste Ursache von nosokomialen gastroenterischen Ausbrüchen.

Noroviren gehören der Familie der Caliciviridae an und zählen zu den unbehüllten Viren, welche im Gegensatz zu den behüllten Viren mit höherer Stabilität gegenüber Desinfektionsmitteln gekennzeichnet sind. Die meisten in Deutschland beobachteten Fälle des humanen Norovirus sind der Genogruppe II mit dem Genotyp 4 zuzuordnen.

Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln

Der humane Norovirus kann nicht auf Zellkulturen angezüchtet werden. Für die Überprüfung der Wirksamkeit werden teils nicht die eigentlichen humanpathogenen Erreger, sondern Ersatz- oder Testorganismen (Surrogatorganismen) verwendet, von welchen man ein gleiches oder sehr ähnliches Verhalten erwarten kann. Für eine Deklaration von "viruzid wirksam" (Wirksamkeit gegen unbehüllte und behüllte Viren) wird mit folgenden vier unbehüllten Testviren geprüft:


  • Poliovirus
  • Adenovirus
  • Simian-Virus 40
  • murines Norovirus (gemäß Novellierung der DVV/RKI-Leitlinie zum Suspensionsversuch, Vaccinia Virus wurde durch murines Norovirus ersetzt)


Somit werden vier Virusfamilien, mit unterschiedlichen Hydrophiliegrad miteinbezogen. Bei vielen Handdesinfektionsmitteln kann die viruzide Wirksamkeit nicht für alle Testviren belegt werden.

Hinzu kommt, dass bei der Überprüfung auf die viruzide Wirksamkeit, das murine Nororvirus (MNV) geprüft wird. Dieses ist nach Untersuchungen auf PCR-Basis aber nicht so stabil wie das humane Nororvirus. Daher ist die Auslobung mit "viruzid wirksam" nach diesem Testverfahren nicht zur Gänze sicher.

Lösungsvorschläge und Empfehlungen

Die europäische Norm hat speziell für Händedesinfektionsmittel den Bereich "limited virucidal active" eingeführt. Demnach sind Noroviren und Adenoviren zu prüfen. Nach dem praxisnahen Test für Flächendesinfektionsmittel der DVV (Deutsche Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten e. V.) werden die Wirksamkeiten gegen unbehüllte Viren und zwei Bereiche gegliedert:


  • "viruzid low level" (ohne Enteroviren, mit den Prüfviren Modified Vacciniavirus Ankara(MVA)/Vacciniavirus, Adenovirus und MNV)
  • "viruzid high level" (mit Enteroviren, zur Prüfung von Adenovirus, MNV und das murine Parvovirus)


Daher sollten, solange noch kein praxisnaher Test zur Verfügung steht, im Routinefall Händedesinfektionsmittel verwendet werden, welchen mindestens eine nachgewiesene Wirksamkeit gegen MNV und Adenoviren bestätigt wurden. Der RKI-Ratgeber für Ärzte "Noroviren-Infektionen" behält weiterhin seine Gültigkeit. Somit sollen nur Desinfektionsmittel mit nachgewiesener viruzider Wirkung verwendet werden.  Bei Flächendesinfektionsmitteln, welche nur im Suspensionstest geprüft wurden, kann eine Wirksamkeit gegen Noroviren nicht in jedem Fall vorausgesetzt werden. Mit dem DVV-Carrier-Test (viruzid low level) kann aber eine hinreichende Inaktivierung gegen Noroviren belegt werden.

Montag, 27. April 2015

Was tun bei Gerüchen in Räumen?

Was tun bei lästigen Gerüchen?

Was tun gegen Gerüche
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Gerüche sind überall. Angenehme Gerüche sind eng mit unseren Gefühlen und sogar Erinnerungen verbunden, unangenehme Gerüche hingegen sind ein Warnhinweis und schützen uns vor Krankheiten und Gefahrenquellen. 

Gerüche sind flüchtige organische Verbindungen (VOCs – volatile organic compounds). VOCs sind Verbindungen, die sich wegen ihres niedrigen Siedepunktes und ihres hohen Dampfdrucks schnell verflüchtigen. Beispiele für VOCs sind:

  • Kohlenwasserstoffe,
  • Aldehyde,
  • Alkohole,
  • und organische Säuren.

Der Mensch als Quelle von VOCs und somit auch von Gerüchen, verursacht eine Freisetzung durch beispielsweise Lösungsmittel, den Straßenverkehr, das Rauchen von Tabak, sowie den menschlichen Stoffwechsel selbst. Unterschieden wird auch von flüchtigen Gasen in der Atmosphäre und in der Innenraumluft. Ausgasungen von Kunststoffen oder Baustoffen und Teppichen und Möbeln sind Quellen für VOCs in der Raumluft.

Was aber tun, wenn fiese Gerüche zur Belästigung werden?

Durch eine Belastung der Innenraumluft durch organisch flüchtige Verbindungen können Studien zufolge, Menschen dauerhaft daran erkranken. VOCs können unter anderem Allergien, Kopfschmerzen und Reizungen der Atemwege auslösen.

Durch Verneblungseinsätze mit Desinfektionsmitteln wie Wasserstoffperoxid, oder aus einem auf Guanidinbasis entwickelten Polymer, werden neben der Desinfektion, ebenfalls lästige Gerüche vollständig neutralisiert. Wasserstoffperoxid wirkt dabei oxidierend auf die organischen Verbindungen und dabei gleichzeitig desinfizierend. Das Polymer auf Guanidinbasis bekämpft Geruchsmoleküle physikalisch. Dabei bindet es sich an Zellwände und Membrane, als Ergebnis zerfällt das organische Material.

Freitag, 6. März 2015

Wie funktioniert eine umweltfreundliche Oberflächendesinfektion auf Wasserbasis?

ECA Elektrochemische Aktivierung

Basierend auf dem ECA-Verfahren (Elektrochemische Aktivierung) gibt es ein neues Verfahren zur Umweltfreundlichen Desinfektion auf Wasserbasis.

Das Prinzip des Desinfektionsverfahrens durch  elektrochemische Aktivierung

Das Prinzip der Elektrochemischen Aktivierung stützt sich auf die Elektrolyse. Dabei wird eine NaCl (Natriumchlorid – Kochsalz)-Lösung als Ausgangslösung angenommen. Die Elektrodenkammern (Anode und Kathode) sind durch eine selektive Membran voneinander geteilt, somit entstehen beim Anlegen von elektrischem Strom zwei sich ergänzende Lösungen, ein Anolyt und ein Katholyt. Das Anolyt besitzt ein hohes Redoxpotenzial und kann in einem saurem pH-Bereich (AEW) oder in einem neutralem pH-Bereich (NEW) erzeugt werden. Das Katholyt, welches durch die Kathode erzeugt wird, ist basisch.

Eine elektrochemisch Aktivierte Lösung wirkt destruktiv auf Keime, das heißt, dass sie durch den Wirkstoff zerstört werden, in diesem Fall wird beispielsweise eine Bakterienzelle oxidiert und stirbt ab.

Anwendungsgebiete für das ECA-Verfahren 

In folgenden Bereichen findet das ECA-Verfahren bereits Anwendung:

  • In-Process-Dekontaminationen 
  • Desinfektion von Oberflächen 
  • Betriebswasserbehandlung 
  • Packmittel-Desinfektion 
  • Brau- und Getränkeindustrie 
  • Einsatz bei Zahnärzten 
  • Lebensmittelindustrie 
  • Landwirtschaft 
  • Tiermedizin 

Vor- und Nachteile von ECA-Wasser 

Ein Nachteil von elektrochemisch aktiviertem Wasser ist die Haltbarkeit. Proteine können den Desinfektionseffekt verringern und eine Lösung muss für einen gleichbleibenden desinfizierenden Effekt regelmäßig erneuert werden. Zudem wirkt das enthaltende Chlor korrosiv auf Materialien. Als Vorteile sind zu nennen:

  • Schonung der Umwelt, 
  • Hautverträglichkeit, 
  • keine Transport und Lagerprobleme, da Vor-Ort-Herstellung 
  • und die geringeren Betriebskosten der Anlagen.

Mittwoch, 11. Februar 2015

Wie hygienisch sind Türgriffe wirklich?

Hygienische Türgriffe : Wie hygienisch oder unhygienisch sind Türgriffe?

Wie hygienisch sind Türgriffe

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden 80 Prozent aller Infektionskrankheiten über die Hände übertragen. Ein neuartiger hygienischer Türgriff soll helfen, das Infektionsrisiko zu minimieren.

Augenöffnende Studie über die Verbreitung von Viren über Türgriffe

An der Universität Arizona wurde in einer Studie untersucht, wie schnell sich Viren innerhalb eines Gebäudes alleine durch die Benutzung von Türgriffen verbreiten. Ein Testvirus, ähnlich dem Norovirus, wurde dazu an einer zentral gelegenen Türklinke aufgebracht. Schon nach einer Zeitspanne von 2-4 Stunden waren 40 bis 60 Prozent der Mitarbeiter und Besucher kontaminiert und das Testvirus ließ sich auf vielen Treppengeländern, Lichtschaltern und Geräten nachweisen.

 Mnaglehafte Händehygiene: Jeder Dritte „vergisst“ das Händewaschen 

Somit lässt sich anschaulich erkennen, wie wichtig die richtig Händehygiene ist. Dennoch fand man in einer Studie der Global Public-Private Partnership for Handwashing with Soap heraus, dass bis zu einem Drittel der Toilettenbenutzer das Händewaschen einfach übergehen. Neuartige Ideen, wie beispielsweise ein Türgriff, der nach jeder Benutzung mit einer frischen Hygienefolie überzogen wird, sollen helfen die Kontamination von Türgriffen und damit weiteren signifikanten Stellen in Hygienischen Einrichtungen, einzudämmen.

Montag, 19. Januar 2015

Der Kampf gegen Keime mit Elektronenstrahlung

Mit Elektronenstrahlung gegen Keime: Wie soll das funktionieren? 

Strahlensterilisation
Neben der Strahlensterilisation mit Gammastrahlern, wird mittlerweile auch Elektronenstrahlung (sogenannte Betastrahlung) erfolgreich aus Beschleunigeranlagen zur Sterilisation verwendet.

Die Bestrahlung mit beschleunigten Elektronen kann Materialien mit schwierigen Geometrien durchdringen und ist in Sekunden abgeschlossen. Dadurch sinkt die Gefahr der Materialschäden und das Sterilisations-Gut kann in der Transportverpackung bestrahlt werden. Tiefgefrorene, oder thermolabile Produkte lassen sich durch die Betabestrahlung sicher sterilisieren.

Anwendung der Elektronenstrahlsterilisation

Die Elektronenstrahlsterilisation wird beispielsweise angewendet bei


Wie funktioniert die Sterilisation mit Elektronen? 

Die aus einer Elektronenquelle stammenden Elektronen werden entweder in gekrümmten Bahnen (Rhodotron), oder in einem elektromagnetischen Feld linear beschleunigt und anschließend auf das zu sterilisierende Gut gelenkt. Das Eindringvermögen des Betastrahlers liegt bei einigen Mikrometern bis zu einem halben Meter. Das Eindringvermögen steht im Zusammenhang mit der Elektronenenergie zum Flächengewicht.

Montag, 22. Dezember 2014

Multiresistente Erreger in Pflegeeinrichtungen

Multiresistente Erreger in Langzeitpflegeeinrichtungen 

Hygieneplan Langzeitpflege

Pflegeheime, Alterswohnheime oder Einrichtungen mit einer Spezialisierung für Demenzerkrankungen fallen unter den Begriff der Langzeitpflegeeinrichtungen. Immer häufiger hat das Personal mit Ausbrüchen von multiresistenten Erregern zu kämpfen, welche durch den häufigen Transfer von Patienten zwischen Akutkrankenhäusern und Pflegeeinrichtungen resultiert.

Eine weitere Unterscheidung der Einrichtungen stellen die finanziellen Mittel dar. Daher differieren die Qualifikation und der Personalbestand und führt zu weniger hygienisch geschultem Personal als in bspw. Akutkrankenhäusern. Aufgrund des hohen Alters der Patienten und somit schlechteren Immunabwehr, sind Bewohner von Langzeitpflegeeinrichtungen vermehrt von Infektionen mit Multiresistenten Erregern (MRE) betroffen.

Empfehlungen zur Bekämpfung multiresistenter Keime 

Das Robert-Koch-Institut empfiehlt:

  • Erstellung eines Hygieneplans, 
  • Surveillance der MRE 
  • und die Anstellung von Hygienepersonal 


Zusätzlich findet eine Unterscheidung bei der Behandlung von MRE-tragenden Patienten zwischen Bewohnern mit und ohne Infektionsrisiko statt.

Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) gibt eine weitere Empfehlung aus. Der sog. "Maßnahmenplan für MRSA in Gesundheitseinrichtungen" empfiehlt eine Unterbringung von betroffenen Patienten in Einzelzimmern, wenn diese Wunden oder schuppende Dermatosen aufweisen, oder invasive Zugänge und eine tracheale Besiedlung bei Tracheostoma nachgewiesen werden kann. Außer in einem akuten Ausbruchsfall wird von der Isolation der Patienten abgeraten. Studien zufolge stellt die Isolation der Patentien eher einen großen Stressfaktor dar. Der Schwerpunkt liegt bei beiden Empfehlungen bei der strikten Einhaltung der Standardhygiene. Als einer der wichtigsten Inhalte gilt nach wie vor die Händehygiene.

Daher sind regelmäßige Schulungen, praktische Anleitungen und eine regelmäßige Überprüfung der Händehygienecompliance wichtige Mittel, um einer Übertragung innerhalb der Einrichtung vorzubeugen.