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Das KISS-Netzwerk besteht seit 1997, mittlerweile aus 1403 teilnehmenden deutschen Krankenhäusern. Das System wird auf freiwilliger Basis genutzt und dient der Surveillance nosokomialer Infektionen. Das Modul ITS-KISS dient der Surveillance von Patienten mit nosokomialen Infektionen auf Intensivstationen. Die wichtigsten Basisdaten wie Patientenzahl und Anzahl der neu aufgenommenen Patienten werden von den teilnehmenden Intensivstationen (ITS) immer täglich zur gleichen Zeit ermittelt. Für die Dauer ihres stationären Aufenthaltes werden alle Patienten auf Kolonisationen und Infektionen mit MRGN, MRSA und VRE beobachtet. Dokumentiert werden 4MRGN, 3MRGN sowie nicht differenzierte 3MRGN oder 4MRGN. Bei Nachweis werden MRE/CDAD-Fälle in "auf Station mitgebracht" und "auf Station erworben" unterschieden. Das heißt, dass ein MRE/CDAD-Fall ab dem 4. Aufenthaltstag als "auf Station erworben" deklariert wird, wenn sich vorher keine Symptomatik gezeigt hat.
Ergebnisse der Prävalenzstudie
Insgesamt wurden 528.636 Patiententage mit 19.619 MRE/CDAD Fällen im Zeitraum vom 01.01.2013 bis 30.10.2014 in die Surveillance eingeschlossen. 415 Intensivstationen aus 305 Krankenhäusern nehmen daran teil.405 Intensivstationen lieferten Daten für MRGN, insgesamt wurden 7814 MRGN Fälle identifiziert, davon waren 6461 3MRGN und 1353 4MRGN. Für MRSA und VRE lieferten jeweils 410 und 392 Intensivstationen Daten. Es wurden 7576 MRSA-Fälle und 2034 VRE-Fälle identifiziert. CDAD-Fälle wurden von 334 ITS berichtet, es wurden 1560 Fälle identifiziert. Aus den Daten kann man gut entnehmen, dass MRGN Infektionen auf deutschen Intensivstationen mehr als doppelt so häufig vorkommen, als MRSA-Infektionen.
Surveillance-Systeme wie KISS sind notwendig, um Erkenntnisse über das Ausmaß von antimikrobiellen Resistenzen zu gewinnen und eigene Daten mit anderen nationalen Daten vergleichen zu können. Aber vor allen Dingen können Prozesse der Hygiene oder der Krankenhausleitung daran optimiert und Präventivmaßnahmen besser gesteuert werden um die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen eingrenzen zu können.
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