Dienstag, 7. Oktober 2014

Professionelle Reinraumreinigung: Die Vorteile einer Rotationsreinigung

Rotationsreinigung im Reinraum - Welche Vorteile hat sie? 

Reinraumreinigung

Natürlich müssen auch Reinräume gereinigt werden. Es setzen sich mit der Zeit Schmutzpartikel wie beispielsweise Zellreste auf den Oberflächen ab. Diese müssen durch eine mechanische Reinigung gemäß DIN EN ISO 14644-1 entfernt werden.

Die Beste Methodik zur Reinigung ist die feuchte Reinigung. Mithilfe von Tüchern, die in eine Desinfektions- oder Reinigungslösung getränkt sind, werden durch mechanisches Wischen eine Menge der Schmutzpartikel entfernt. Bei zusätzlicher feuchter Oberfläche werden Partikel effektiver entfernt.

Was genau ist eine Rotationsreinigung in Reinräumen? 

Die Rotationsreinigung steht in Verbindung mit der Keimbelastung und es sollen neben Schmutz, Fusseln und Zellresten auch die Kontamination in Form von Mikroorganismen eliminiert werden. Da aber nicht alle Organismen erfasst werden, müssen die verbleibenden mithilfe von wirkungsvollen Desinfektionsmittel abgetötet werden. Um alle verschiedenen Keime abzutöten, werden mehrere Mittel abwechselnd verwendet: Also in Rotation. Daher stammt die Bezeichnung "Rotationsreinigung".

Bildung von Resistenzen in Reinräumen 

Nach dem Prinzip der Bildung von resistenten Bakterienstämmen durch Antibiotika (bspw. MRSA), nimmt man an, dass sich Mikroorganismen ebenfalls an Desinfektionsmittel "gewöhnen" können. Durch genetisch entwickelte Resistenzen gegen z.B. Alkohole könnte die Wirksamkeit einiger Desinfektionsmittel herabgesetzt werden. Daher verwendet man vorbeugend mehrere unterschiedliche Desinfektionsmittel mit verschiedenen Wirkmechanismen.

Die verschiedenen Wirkmechanismen 


Alkohole 
  • wirkt durch Denaturierung von Proteinen in der Zelle 
  • Dies führt zu einem Strukturverlust und Zusammenbruch der Zellwand 
  • nicht wirksam gegen Endosporen 

Quartäre Ammoniumverbindungen (QAV) 
  • Beschädigen die Zellmembran, wodurch Zellbestandteile austreten und sich zersetzen 
  • kaum wirksam gegen unbehüllte Viren und Endosporen 

Biguanide 
  • beschädigen die äußeren Schichten der Zellmembran und greifen die inneren an 
  • ähnliche Wirkung wie QAV 

Chlor 
  • oxidiert die DNA und Zellproteine 
  • wirkungsvoll gegen Endosporen 

Wasserstoffperoxid (H2O2)
  • hoch reaktiv 
  • oxidierend; Entstehung von Hydroxylradikale 
  • greift essentielle Zellbestandteile an 
  • Wasserstoffperoxid wirkungsvoll gegen Endosporen 


Was tun gegen Endosporen bei der Reinraumreinigung?

Endosporen sind im Grunde genommen ein Entwicklungsstadium von Bakterien und Viren bei schlechten äußeren Bedingungen. Dabei bildet sich um den Zellkern eine sehr robuste Hülle. Durch diese verstärkte Hülle erschwert sich das Abtöten der Endospore und sie ist widerstandsfähiger gegen bspw. Gammastrahlung und viele Desinfektionsmittel. Chlor- und Wasserstoffperoxid-Basierende Desinfektionsmittel sind aber in der Lage die robuste Hülle dennoch zu durchdringen.

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