Mittwoch, 3. September 2014

Wie gefährlich ist EBOLA wirklich und was muss ich über den Ebola-Virus wissen

Das Ebolavirus – Was muss ich wissen?

Ebola Virus Deutschland

Derzeit ereignet sich der bislang schwerste Ausbruch des lebensgefährlichen Ebola-Virus. Knapp 2.500 Menschen wurden in Westafrika infiziert und 1.350 starben bisher (laut Weltgesundheitsorganisation (WHO), Stand: 18.08.2014) an den verheerenden Auswirkungen des Ebola Virus. Im März 2014 meldete Guinea offiziell den Ausbruch des Ebolavirus der WHO und seitdem hat sich das Virus nach Liberia, Sierra Leone und nun auch nach Nigeria ausgebreitet. Liberia ist mit 576 Toten am schlimmsten betroffen. Der erste Infektionsfall (Patient Zero) könnte laut Medienberichten ein 2-jähriger Junge Anfang Dezember 2013 gewesen sein.

Der Ebola-Erreger

Das Ebolavirus wurde 1967 in der Nähe des Kongo Ausläuferflusses Ebola mit dem ersten bekannten Ausbruch entdeckt. Übertragen wird das Virus höchstwahrscheinlich durch Flughunde, insbesondere der Nilflughunde (Reservoirwirt), welche mit dem Virus überleben können. Durch Kontakt mit den Flughunden, oder durch den Verzehr als „Buschfleisch“, findet das Virus den Weg vom Wirt zum Menschen. Da das Virus Mensch und Tier befällt, gehört es zu den Zoonosen. Von Mensch zu Mensch wird Ebola durch den direkten Kontakt mit Blut und Körperflüssigkeiten von infizierten oder verstorbenen übertragen. Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 21 Tage. Das Ebola Virus gehört zu der Familie der Filoviridae und besitzt eine fadenförmige Gestalt. Es lässt mit einer maximalen Länge von 14.000 Nanometern und konstanten Durchmessers von 80 nm den größten RNA-Viren zuordnen.

Es werden folgende 5 verschiedene Spezies unterschieden, welche nach dem Ort bezeichnet sind, in denen sie das erste Mal registriert worden sind:

  • Zaire Ebolavirus
  • Tai Forest Ebolavirus
  • Sudan Ebolavirus
  • Bundibugyo Ebolavirus
  • Reston Ebolavirus


Alle, bis auf das Reston Ebolavirus haben beim Menschen das Hämorrhagische Fieber zur Folge, welches in 50 – 90 % der Fälle tödlich enden kann. Die Symptome äußern sich zunächst wie bei einer beginnenden Grippe. Danach folgt das Hämorrhagische Fieber (>38,5° Celsius verbunden mit Blutungen) mit unter Leber- und Nierenfunktionsstörungen sowie Ödemen, inneren Blutungen, Kreislaufzusammenbrüchen, Krämpfen und Erbrechen. Blutungen im Magen-Darm-Trakt, Lunge und Milz enden tödlich. Das Virus ist daher nicht an den Menschen als Wirt angepasst, da ein Virus seinen Wirt längst möglich am Leben erhalten muss um seine Population zu sichern. Das Ebolavirus ist wegen seiner hohen Infektionsgefahr der Stufe 4 der Biostoffverordnung zuzuordnen. Nur das Reston Ebolavirus kann der Stufe 2 zugeordnet werden.

Wie stehen die Chancen auf Heilung bei Ebola?

Aus den USA kommt das experimentelle Medikament ZMapp und ist bisher noch nicht am Menschen erprobt. Ein Expertenkomitee der WHO hat das Mittel aber Mitte August 2014 zur Nutzung freigegeben Dieses Mittel enthält 3 humanisierte Antikörper, welche dem Patienten verabreicht werden und dem Immunsystem helfen sollen, infizierte Zellen zu eliminieren. Doch die Herstellung dauert Monate und auch die Reserven sind mittlerweile erschöpft. Dennoch wurden bisher wahrscheinlich 3 Patienten mithilfe des Mittels wieder gesund. Neben den USA hat auch Kanada ein Medikament in der Entwicklung, das ebenfalls erfolgreich an Primaten getestet wurde. Auch wurden schon Anfang des Jahres Tests am Menschen unternommen. Dieses Medikament mit dem Namen TKM-Ebola eignet sich aber nur zur Verabreichung am Anfang der Krankheitsverlaufs, da es nur die Vermehrung des Virus stoppt, lässt sich im Gegensatz zu ZMapp aber wesentlich schneller herstellen. Impfstoffe sind auch im Gespräch. Eine erste Studie zu VSV-Vakzinen wurde 2005 veröffentlicht. VSV-Vakzine bestehen aus dem Vesikulären Stomatitis Virus, das so genetisch verändert ist, dass es im Wirt keine Krankheit mehr auslöst, aber dennoch das Immunsystem dazu bringt, Antikörper zu produzieren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen