Welche Virusinfektionen von Zecken übertragen werden
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Welche Viren werden von Zecken übertragen?
Zecken sind Überträger (sog. Vektoren) des größten Spektrums an Krankheitserregern unter den Gliederfüsslern (Arthropoden). Zu den Gliederfüsslern zählen unter anderem Milben, Läuse, Flöhe und Mücken. Neben Protozoen und Bakterien übertragen Zecken bis zu 164 Viren aus sechs verschiedenen Virusfamilien.Eine Auflistung der von Zecken übertragenden Krankheitserreger:
Protozoen
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Bakterien
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Viren
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Anzahl der Arten
(bezogen
auf
Virus-Familie)
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Babesia
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Borrelia
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Flavivirus
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16
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Theileria
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Francisella
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Orthobunyavirus
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50
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Cytauxzoon
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Coxiella
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Nairovirus
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Dermatophilus
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Phlebovirus
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Rickettsia
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Orbvirus
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57
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Ehrlichia
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Coltvirus
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Anaplasma
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Asfivirus
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1
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Thogotovirus
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4
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Lyssavirus
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10
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26 Arten bleiben bislang uncharakterisiert.
Die von Zecken übertragenden Viren kommen weltweit vor und gehören zu der Gruppe der Arboviren (arthropod-borne virus). Die Mehrzahl dieser Arboviren besitzen eine Lipid-Doppelmembran, d. h. sie gehören zu den behüllten Viren, welche anfällig auf Desinfektionsmittel mit einem begrenzt viruziden Spektrum und Hitze reagieren. Nur Orbviren und Coltviren sind unbehüllte Viren und somit empfindlich auf Desinfektionsmittel mit viruzidem Spektrum. Die Viren vermehren sich in der Zecke und werden beim Blut saugen über den Speichel in den Wirt abgegeben. Beim Wirt wird der Virus in der Haut, oder im Blut und den inneren Organen vermehrt. Somit werden die vermehrten Viren ebenfalls wieder an andere saugende Zecken weitergegeben.
In Deutschland sind folgende von Zecken übertragende Viren von medizinischer Bedeutung:
Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus (FSMEV)
Das FSMEV ist in Deutschland das am häufigsten auftretende, durch Zecken übertragbare Virus. Es gehört zu der Familie der Flaviviridae und ist ein behülltes RNA-Virus. In Deutschland werden jährlich etwa 500 Fälle registriert (laut RKI, SurvStat) und in Europa und Asien zusammen sind es ca. 10.000 Fälle.Risikogebiete in Deutschland sind vor allem Baden-Württemberg, Bayern, Südhessen und der südöstliche Teil Thüringens, vereinzelt auch in Mittelhessen, Teilen des Saarlandes, Rheinland-Pfalz und Sachsen.
Fälle von FSMEV in Europa (Häufigkeiten von rot nach gelb absteigend).
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