Im April 2014 gab die WHO (Weltgesundheitsorganisation) den Bericht zur Antibiotikaresistenz aus 114 Ländern mit dem Titel: „Antimicrobial resistance: global report on surveillance“ aus. Aus dem Bericht geht hervor, dass die Antibiotika-Surveillance-Systeme in vielen Ländern lückenhaft, oder nicht existent sind. Wiederum andere Länder befinden sich auf einem guten Weg.
Zusammenfassung der Ergebnisse der WHO
- Weltweit betrachtet, ist eine hohe Resistenz von den Krankheitserregern Klebsiella pneumoniae und Escherichia coli gegenüber Cephalosporinen der 3. Generation festzustellen. Daher müssen vermehrt Reserveantbiotika wie Carbapeneme eingsetzt werden, welche aber stärkere Nebenwirkungen mit sich bringen. Zudem haben sich K. pneumoniae mittlerweile ebenfalls auf Carbapeneme eingestellt. Laut WHO Bericht sind in einigen Ländern, mehr als die Hälfte der Menschen, die mit Carbapenem-resistenten K. pneumoniae infiziert sind, nicht mehr therapierbar. K. pneumoniae-Infizierte Patienten leiden an nosokomialen Infektionen wie beispielsweise Pneumonie und Blutstrominfektionen.
- Bei der Behandlung von Harnwegsinfektionen sorgt Escherichia coli zunehmend für Probleme. Durch die Resistenz gegen Fluorchnolonen versagt die Therapie mittlerweile bei mehr als der Hälfte der Patienten.
- Durch die hohe Rate an MRSA wird die Behandlung von S. aureus-Infektionen, wie beispielsweise Haut- und Wundinfektionen mit Reserveantibiotika durchgeführt, welche höhere Behandlungskosten mit sich ziehen.
- Die Penicillin-Empfindlichkeit in WHO-Ländern von Streptococcus pneumoniae ist laut Weltgesundheitsorganisation reduziert. Die Folgen für Patienten sind bisher noch unklar. Ein konsequentes Monitoring dieser Daten ist zukünftig unverzichtbar.
- Nontyphoidale Salmonellen (NTS) und Shigella-Spezies haben eine niedrigere Fluorchinoloresistenz als E. coli. Leider gibt es in den Ländern, in denen diese Erreger öfter vorkommen nicht ausreichend Daten.
- Aus zehn verschiedenen Ländern gibt es Berichte über Therapieversagen bei Gonorrhoe. Der verantwortliche Erreger Neisseria gonorrhoeae ist gegenüber dem letzten zur Verfügung stehenden Antibiotika, den3. Generations-Cephalosporinen, resistent geworden.
- Zudem kommt die WHO zu dem Schluss, dass sich Krankheitsdauer und das Sterberisiko durch Antibiotikaresistenzen verlängern. Das Sterberisiko bei MRSA-infizierten Patienten ist um 64% höher als bei Patienten, welche mit dem nicht-resistenten S. aureus infiziert sind. Zusätzlich steigen somit die Kosten bei Antibiotikaresistenzen, da sich Krankenhausaufenthalte verlängern und es mehr intensivmedizinischer Maßnahmen bedarf.
Damit Infektionen garnicht erst entstehen fordert die WHO verbesserte Maßnahmen in den Bereichen: Hygiene, sauberes Wasser und eine verbesserte Umsetzung der von Infektionspräventiven Maßnahmen in Gesundheitseinrichtungen und Impfungen.
Was kann Ich nun gegen Antibiotikaresistente Keime tun?
Patienten können allgemein helfen, indem sie Antibiotika-Präparate nur einnehmen, wenn der Arzt sie explizit verschreibt. Zudem müssen diese bis zum Ende durchgenommen werden, anstatt mit der Behandlung aufzuhören, wenn eine Besserung eintritt. Ärzte sollten auch nur dann Antibiotika verschreiben, wenn sie dringend benötigt werden. Dazu sollten Krankheiten gezielt behandelt werden und die richtigen Antibiotika verschrieben werden.
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