Freitag, 11. September 2015

Keimbelastung mit Hilfe von Kupferbauteilen verringern

Keimbelastung mit Hilfe von Kupferbauteilen verringern
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Durch die hohe Anzahl der nosokomialen Infektionen, also der krankenhausbürtigen Infektionen, wird fieberhaft nach neuen, innovativen Ansätzen geforscht, um die Keimbelastung und Infektionsraten zu reduzieren.

Kupferlegierungen zur Reduktion von Krankenhausinfektionen


Ein vielversprechender Ansatz ist der Einbau von Kupferbauteilen an berührungsintensiven und -frequentierten Flächen, wie Türgriffen, Bettgestellen und Infusionsständern. Das Kupfer eine antimikrobielle Wirkung zeigt, ist nicht neu. Kupferionen binden sich an Proteine und peroxidieren Zellmembranen. Durch die Entstehung von freien Radikalen wird zusätzlich die DNS geschädigt. Ab einem Kupfergehalt von 60% inaktiviert eine Kupferlegierung auch Noroviren. Für den Menschen sind solche Konzentrationen, eingesetzt bspw. in Krankenhäusern als Türgriffe, nicht toxisch und liegen unter dem Schwellenwert von 1-3 Milligramm Cu pro Tag.
In Feldversuchen wurden kupferhaltige Türgriffe etc im Asklepios Klinikum Hamburg-Harburg erfolgreich eingesetzt, sodass die Entscheidung, Räumlichkeiten dauerhaft mit Kupferbauteilen auszustatten, nicht schwer fiel.

Standardhygienemaßnahmen nicht vernachlässigen!


Auch wenn eine Ausstattung mit kupferhaltigen Bauteilen zu einer Keimreduktion von 83% führen kann (nach einer klinischen Studie drei amerikanischer Krankenhäuser, der Medical University of South Carolina, dem Memorial Sloan-Kettering Cancer Center in New York und dem Ralph H. Johnson Veterans Affairs Medical Center in Charleston), dürfen die Standardhygienemaßnahmen, wie bspw. die Desinfektion, nicht vernachlässigt oder gar ganz ausgesetzt werden. Diese Maßnahme muss unbedingt als ergänzendes Hilfsmittel im Kampf gegen Krankenhausinfektionen angesehen werden.

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