Ergebnisse eines Reviews zeigen, dass das Thema "Hygiene" noch immer fahrlässig unterschätzt wird
Clostridium difficile und Noroviren sind die Erreger mit den meisten nosokomialen Infektionen, bzw. Ausbrüchen in Deutschland. Nach Unterlagen des Robert Koch Instituts wurden im Jahr 2012 in Deutschland 32 Ausbrüche mit 155Patienten durch C. difficile und 424 Ausbrüche mit 7.152 Patienten durch Noroviren registriert. nosokomiale Ausbrüche ziehen beachtliche Kosten für die jeweiligen betroffenen klinischen Abteilungen nach sich und tragen regelmäßig zur Morbidität, sowie zur Mortalität der betroffenen Patienten bei.
Hygienemanagement und Ergebnisse bei nosokomialen Ausbrüchen in Kliniken
Ziel des Reviews ist es, Defizite im Ausbruchsmanagement darzustellen und auf Fehler im Folgenden Hygienemanagement in Bezug auf die beiden Erreger hinzuweisen. Gesamt wurden 49 Ausbrüche mit 6.688 Patienten durch C. diffcile und 50 Ausbrüche mit 4.197 Patienten durch den Norovirus in den Bericht berücksichtigt. Die meisten Ausbrüche von C. difficile fanden in den Fachabteilungen der Geriatrie, der Chirurgie, der Onkologie und der Orthopädie statt. Patienten über 60 waren die am häufigste infizierte Gruppe (fast 70%). Bei dem Norovirus wiederum waren in Krankenhäusern Fachabteilungen wie Neonatologie/Pädiatrie, Geriatrie, sowie Langzeitpflegeeinrichtungen stark betroffen. Bei Infektionen mit Norovirus waren alle Altersklassen in derselben Weise betroffen. Die Letalität betrug mit 5,9% bei C. difficile und 0,4% bei Noroviren fast das 16-fache.Bei der Auswertung der nach einem Ausbruch durchgeführten Hygienemaßnahmen fiel folgendes auf: Bei C. difficile wurden seltener Folgemaßnahmen (Isolation, Anpassung der Händehygiene und Flächendesinfektionsmittel) vorgenommen. Gründe hierfür können sein, dass bspw. die Anwendung von Antibiotika als ausreichend empfunden wird und das die Hygienemaßnahmen in einigen medizinischen Einrichtungen immer noch unterschätzt werden, sowie Unkenntnis durch das Personal. An Empfehlungen durch das Robert Koch Institut mangelt es aber dabei nicht und diese sind auf der Homepage des RKI frei zugänglich.
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