Freitag, 11. April 2014

Händehygiene: Die Aktion saubere Hände zur Verbesserung der Compliance der Händedesinfektion

Händehygiene: Die Aktion saubere Hände zur Verbesserung der Compliance der Händedesinfektion

Die Aktion saubere Hände basiert auf der WHO Kampagne „Clean Care is Safer Care“ und wurde national am 1. Januar 2008 vom Bundesministerium für Gesundheit, dem Nationalen Referenzzentrum für die Surveillance Nosokomialer Infektionen (NRZ), dem Auktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS) und der Gesellschaft für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen (GQMG) gestartet.

Die Kampagne hat zwei zeitliche Einheiten, von 2008 bis 2011 richtete sich die Kampagne an Krankenhäuser und andere stationäre Einrichtungen. 2011 wurde die Kampagne erweitert und richtet sich primär an Alten- und Pflegeheime und ambulante Einrichtungen. Dabei wurden drei Module geschaffen:

  • Bettenführende Einrichtungen
  • Alten- und Pflegeheime
  • Ambulante Einrichtung

Ziel ist die Verbesserung und Aufklärung der hygienischen Händedesinfektion in Kliniken, Alten- und Pflegeheime und ambulanten Einrichtungen. Es soll sensibilisierter mit dem Thema Händehygiene umgegangen werden, da die Hände des Personals in medizinischen Einrichtungen das häufigste Übertragungsvehikel für Viren und Bakterien sind. Zudem kann gemessen werden, ob die richtige Händehygiene auch eingehalten wird.

WHO-Konzept 5 Indikatoren der Händedesinfektion

Hauptgrundsatz der Aktion saubere Hände ist das WHO-Modell: „My 5 Moments of Hand Hygiene“, zu Deutsch: „Die 5 Indikatoren der Händedesinfektion“. In dem Modell sind viele Einzelindikatoren in 5 Indikationsgruppen zusammengefasst:

Indikationsgruppe
Warum
WHO-Empfehlung
VOR Patientenkontakt
Um den Patienten vor Kolonisation mit Erregern, welche die Hand der Mitarbeiter temporär besiedeln, zu schützen
-VOR direktem Patientenkontakt, im Sinne eines direkten Körperkontaktes
VOR aseptischen Tätigkeiten
Um den Patienten vor dem Eintrag von potentiell pathogenen Erregern, inklusive seiner eignen Standortflora, in sterile/nicht kolonisierte Körperbereiche, zu schützen
-VOR Konnektion / Diskonnektion eines invasiven Devices unabhängig vom Gebrauch von Handschuhen (Kategorie IB)*
-Wechsel zwischen kolonisierten/ kontaminierten und sauberen Körperbereichen während der Patientenversorgung
NACH Kontakt mit potenziell infektiösen Materialien
Schutz des Personals und der erweiterten Patientenumgebung vor potentiell pathogenen Erregern, Schutz nachfolgender Patienten
-NACH Kontakt mit Körperflüssigkeiten und Exkreten, Schleimhäuten, nicht intakter Haut oder Wundverbänden
-Wechsel zwischen kolonisierten/ kontaminierten und sauberen Körperbereichen während der Patientenversorgung
-NACH dem Ausziehen der Handschuhe
NACH Patientenkontakt
Schutz des Personals und der erweiterten Patientenumgebung vor potentiell pathogenen Erregern, Schutz nachfolgender Patienten
-NACH direktem Patientenkontakt, im Sinne eines direkten Körperkontaktes
-NACH dem Ausziehen der Handschuhe
NACH Kontakt mit Oberflächen in unmittelbarer Umgebung des Patienten
Schutz des Personals und der erweiterten Patientenumgebung vor potentiell pathogenen Erregern, Schutz nachfolgender Patienten
-NACH Kontakt mit Oberflächen und medizinischen Geräten in unmittelbarer Umgebung des Patienten
-NACH dem Ausziehen der Handschuhe

Quelle: Internetauftritt der Initiatoren der Aktion saubere Hände


Wie kann meine Einrichtung an der Aktion für saubere Hände teilnehmen?

Teilnehmen kann jede medizinische Einrichtung. Die Anmeldeformulare sind über den Internetauftritt der Aktion saubere Hände zu beziehen, sowie weiterführende Informationen, Arbeitsmaterialien und Erfahrungsberichte und -austausche. Für Anmeldungen von Krankenhäusern und Rehabilitationszentren sind außerdem Einführungskurse Pflicht.

Weiterführende Informationen sind zu finden unter: http://www.aktion-sauberehaende.de


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